Die Schlacht am Nordpass
Januar 19, 2015 in Derzeit auf Siebenwind Kommentare deaktiviert für Die Schlacht am Nordpass
Zwei Gestalten unterhalten sich auf dem Rückweg aus der Kneipe. Beide kamen offensichtlich in den Genuss des einen – oder auch anderen – Krug Weins. Der Gang ist nicht mehr kerzengerade und auch die Stimmen sind vom Alkohol verklärt. Während die ersten Gespräche noch ausgelassen sind und vor allem die optischen Vorzüge der Bardame thematisieren, drängt sich nach einigen Momenten doch ein anderer Gedanke auf:
„Sag mal? Wie is’n das jetzt mit dem Sturm im Norden? Hab gehört, da solls noch immer eisig kalt sein?“
„Nicht im Norden, du Simpel! In den Norden, ’s war ein Angriff da hin, kein Unwetter… Hab gehört da soll die Eishexe sitzen.“
„Ach? Drum also der Aufruf… Soll ja jeder mit Rang und Namen beim Angriff dabei gewesen sein?“
„Sogar die Nortraven! Stell dir das mal vor! Also ich bin ja froh, dass sie sich wohl vom Bann der Eiskönigin lösen konnten.“
„Ach red‘ doch keinen Mist! Wenn du mich fragst, gabs da keinen Bann. Die machten doch immer was sie wollten…“
„Na wenn ich es dir doch sage! Hab mir sagen lassen, dass alle recht dumm geguckt haben, als die Traven da angekommen sind.“
Kurz wird innegehalten, einer der Schatten stolpert kurz abseits des Weges, ein leises Plätschern ertönt kurz darauf. Die Gestalt stapft kurz darauf zurück auf den Weg, dann werden Gespräch und Heimkehr fortgesetzt. Die ernüchterne Thematik scheint auch ebendiese Wirkung zu haben, jedenfalls ist die nächste Aussage eher von Sorge als von Wein getränkt:
„Sogar die Diener des Einen waren da, sagt man…“
„Haben die nicht alles was sie wollten, nachdem sie das Schwert erhalten haben?“
„Die haben noch lange nicht genug, wenn du mich fragst. Die scheinen sogar so viel zu haben, dass sich der olle Dur anlocken lässt…“
„Nä, glaub ich nicht. Und wenn, dann is‘ ihm doch bestimmt das passiert, was auch die Traven auf die Ohren bekommen haben. Irgend so ein magisches Zeug eben…“
„Mir wird das alles zuviel. Ich glaub‘ ich werd besonnener Kirchendiener, da kannste sicher sein, dass du nicht in eine Schlacht gezerrt wirst.“
„Ach, das glaubste aber auch nur du! Den ersten Templer haben sie verschleppt! Und obendrein noch eine direkt aus den Reihen des Barons! Stell dir das mal vor… Die machen auch vor gar nichts mehr halt!“
Dann rauscht eine eisige Böe durchs Land und das Gespräch wird von unflätigem Fluchen unterbrochen.