Achtung – Dieser Text repräsentiert OOC-Wissen
Aus Rollenspielsicht kann man davon ausgehen, dass diese Texte stark verfälscht sind und zu grossen Teilen vermutlich sogar komplett falsche Mythen und Sagen enthalten.Wenn euer Charakter Kenntnis von diesen Texten hat, dann höchstens in Form von verstümmelten Bruchstücken. Aber selbst der Erwerb dieser minimalen Kenntnisse ist Hochgeweihten und außergewöhnlichen Situationen (z.B. Funde uralter Ruinen auf dem Festland) vorbehalten. Und selbst dann wird man die Texte nicht buchstabengetreu wie hier aufgeführt kennen, sondern in Form von Sagen und Mythen.
Im Zweifelsfall sprecht euch bitte mit der Spielleitung ab.
1. Buch
Yehramnis
*in schwungvoller handschrift verfasst*
Mein Name wurde geschrieben auf Wasser, mein Sein ein Sandkorn im Glas der Zeit. Und ich will euch künden von dem Lauf aller Dinge und ihrer Entfaltung, der Yehramnis, so wie sie meine Augen in den Nebeln des Ungesehenen erblickten, dessen nie ein sterbliches Wesen hätte allein erblicken sollen.
*in gerade geschwungener, kleiner schrift verfasst*
Phan 1 – 18
Phan 1. Am Anfang war das Nichts, die drei Sphären waren noch ungetrennt, es gab keine Zeit, Licht und Schatten waren noch ungetrennt, Stein war Wasser, Wasser war Äther und Äther war Stein. Weder Laut noch Stille klagten durch die ungeschmiedeten Äonen, der ‚Kräfte im Nichts’, der ‚Nichtzeit der Stille’.
Und dann war der Wille.
Ausgesprochen aus dem Nichts, durchbrach es die ‚Nichtzeit der Stille’, denn auf immerdar sollte sie weichen. Der reißende Funke der Schöpfung war geschlagen, er erhob sich mit der Macht aller Gewalten, schwoll an und ließ die ‚Kräfte im Nichts’ erzittern. Aus seinem Strahlen selbst war Galamnor geschlagen, der Gohor der Schöpfung, in ihm gebunden das ungezügelte Licht des Funkens. Die Schöpfung selbst hatte sich eine Form gegeben, denn in ihm barg sich alle Macht des Erschaffens und des Wachsens.
Und in seinem Schatten formte sich Timanor, die Gohor der Zeit und des Vergänglichen und in ihrem Leib barg sich der unstillbare Wunsch der Ewigkeit zu vergehen, zu formen Vergangenheit und Zukunft, zu geben dem Nichts mehr als das hier uns jetzt. Zu geben der Kraft Galamnors halt in den Äonen.
– Wisse nun, dass Gohor in den Silben der Alten und Weisen „Ewiger Herrscher“ bedeutet.
Und mit ihrer Geburt kam Bewegung und Wille in die ungetrennten Ebenen, aus ihrem Atem ergossen sich Lohe und Feuer in das Nichts, aus ihren Augen entfloss das unendliche Wasser, ihre Schwingen brachten gewaltige Stürme, aus ihren Schuppen wuchs Erdgebein und Staub heran und verteilte sich in den Ebenen.
Die Elemente waren geformt, ungebunden und wild, doch die rasenden Gewalten der Schöpfung vertrieben die Kräfte im Nichts in die Unendlichkeit.
Und sie flogen aus in das Chaos und sandten ihre Geister durch die ungespaltenen und tosenden Ebenen.
Phan 2. Doch die Gohor wollten mehr, mächtig aber allein in ihrem Sein, wollten sie dass sich Leben zueinander füge. Auf das sich das Wasser, die Luft und das Land fülle mit unzähligem Wachsen, Gedeihen und wieder zu Ruhe komme.
So flogen sie auf und schieden das Chaos mit ihren mächtigen Schwingen in 3 Ebenen. Auf das sich Geist, Elemente und das Leben sich in diesen ordnen und verbreiten könne.
In der Ersten sammelten sie all die ungezähmt tosenden Elemente und nannten sie Mandon – „Reich des Lebens“.
In der Zweiten sammelten sie ihre Gedanken, Träume und göttlichen Wünsche und sie wurden fest und eben. Dies` Reich nannten sie Horandon, denn dies heißt „grenzenloses Reich der Mächte“
Die Dritte jedoch ließen sie grau, leer und ewig, sie war gedacht für die Erinnerung an vergangene Zeiten und beendeten Geschichten. Und sie nannten sie Vidon, denn dieses heißt „Reich der Erinnerungen“.
Und in der Mitte Vidons riss Tiamnor ein Loch und opferte ihren Frontzahn und sprach: „Hier hin soll mein Atem fernab streben, auf dass er an der Schneide meines Zahnes seufze und herab nehme, was herab gehört“. So schuf sie das Bett des Flusses der Zeit, der alle Dinge endlich in Vidons Schatten trägt.
Und der Zahn den sie gab, ward Tirvas genannt.
Phan 3. Jedoch taten die Gohor noch Weiteres. Um Zeit und Schöpfung auf ewig zu binden gab, jeder von ihnen einen Tropfen ihres ewigen Blutes und fügten sie aneinander.
Die Kraft von Schöpfung und Vergehen, von Ewigkeit und Zeit trafen aufeinander.
Ein mächtiges Zittern durchzog die neu geschaffenen Ebenen, als die Mächte sich zu einem ewigen Lodern verschmolzen und der Yehorn geschaffen ward.
– Wisse nun, dass Yehorn „Stein der Macht“ oder „Götterstein“ in der Sprache der Vergangenen heißt.
Dies war der nie versiegende Quell der Kraft, der Grundstein allen Lebens. Seine Energie durchfloss, durchwirkte und verband alles mit seinem warmen Leuchten. Wahrlich ich sage Euch, selbst das mächtige Wort kann diesen Blick nicht beschreiben, den das Herz allen Lebens in sich barg.
Phan 4. Und die Gohor flogen wiederum auf und machten sich daran, das erste Leben zu formen: Ihr Feuerodem fügte sich zu Fleisch, bildete einen Leib, der Wind ihrer Schwingen füllte gewaltige Lungen und wurde zu Atem und auf ihr gebietendes Wort wurde Leben.
Tare, die Draghor, die „Tochter der Gohor“, die Amme der Götter und die Ahnherrin aller jungen Drachen war geboren.
Die Gohor wendeten ihre Häupter und sprachen zu ihr: „Siehe, Kind unseres Schaffens! Nimm diesen Stein der dein Leben ist und wache über ihn, dass er kein Schaden und kein Makel nehme, bis an das Ende aller Ewigkeiten!“
Und Tare nahm auf ihren Geheiß den Stein in ihre Mitte und wand ihren langen Leib um ihn, bis sie ihn auf das Ganze bedeckte und schloss die Augen in ruhender Wache. Und ich sage Euch, durch ihren erhabenen Leib leuchtete auch ferner der Yehorn in einem sanften Glimmen auf, dass alles erfasst und verwoben bleibe mit dem Licht des Lebens.
Phan 5. Doch die Ebene um Tare ward immer noch Ungefügt: Das Wasser brannte auf dem Land, Stein schwamm auf den Dämpfen und das Feuer stürmte in den Steinen. So flogen die Gohor auf und entfalteten ihre Schwingen. Und Tiamor nahm alles Feuer in ihre Rechte und alle Winde in die Linke und Sprach: „Füget euch und seid nun immerdar und ungetrennt! Ignis und Khaleb“.
Und Galamnor nahm alles Wasser in die Rechte und alles Feste in die Linke und Sprach „Füget euch und sein nun immerdar und ungetrennt! Rien und Xan“. So waren die Elemente gebunden und in Ordnung gebracht und die „Enhor“, die Elementarherren, waren geschaffen. Und Gohor ließen sie Hinab auf Tare und die Enhor entstiegen ihren gewaltigen Pranken.
Und wieder erhoben die Gohor ihre gewaltigen Stimmen und befahlen die Enhor „Bedecket diesen Leib, dass ihr Leben schaffet und rechte waltet! Auf dass das Feste beim Festen bleibe und eure Ordnung auf Ewig währe“.
Phan 6. So nahm Rien alles Feste und fügte es zusammen. Hartes Felsgestein türmte sie auf Tares Leib zu gewaltigen Bergen und Platten, auf dass sie Plazt hatte, die Erde schwarz und fruchtbar aus zu säen, auf dass es eine Scheide gebe zu ihrer Geschwister Werk, und Tare auf immer bedeckt sei.
Phan 7. Und Xan nahm die Hände zusammen, weinte vor Freude, füllte mit riesigen Fluten die Senken und Spalten auf mit salzigen Tränen, so dass es wurden Meere und endloses Wasser deren Tiefen Tares Leib bedeckte wie ein Abendtuch. Und sie flog empor über die Schöpfung ihrer Schwester und bedeckte das wunderbare Land mit Küssen, und wo immer ihre Lippen die Erde berührten, da waren gewaltige Seen und es quellten gewaltige Flüsse durch das Erdenwerk hinab wieder zu ihren Tränen.
Phan 8. Khaleb zog mit seinen Winden aus, verteilte sie über alle Lande und wiegte das Werk seiner Schwestern. Mit stürmenden Händen nahm er die Wasser Xans auf und warf sie in prasselnden gegen die Feste Tervas, auf das es war ein ungeheures Tosen und Regnen.
Und er zog hinauf mit seinem gewaltigsten Winde und zog über ganz Tare ein blaues Band hinweg, auf dass er seiner Geschwister Werk von dem wallenden Licht und Dunkel auf ewig trenne.
Phan 9. Und Ignis zog über all seiner Geschwister Werk und schenkte ihnen Wärme. Tief unter dem Berge errichtete er seine Kammern. Und mit seinen geheiligten Flammen leckte er über die Steine, und wo er verweilte da wurde aus dem Fels Erz, es genas Stahl, Kupfer, Gold und funkelnd von Edelgestein. Und wo er sich gar lange aufhielt, da ließ er Haar und Haut zurück und sie veredelten das Gestein, auf das es werde zu hohem Fethril.
Phan 10. Und wahrlich, ich sage euch: es gab noch einen fünften Enhor, den ich aus den Augenwinkeln erblickte. Geboren aus Gedankenflug der Gohor und Frucht ihrer ersten Sinne. Der, der im Hintergrund wandelt, der Unwirkliche war geschaffen, und die Alten nannten ihn Meandes, den Geistesherr. Und noch heute mögen sich die Alten und Weisen seines Schattens erinnern, an den leisen Ruf des Mens.
Phan 11. Doch Licht und Dunkel waren noch nicht geschieden und umhüllten die Ebene in unsteter Dämmerung, so dass die Gohor aufflogen und die Feuerlohe ihres Atems wieder aneinander stoßen ließen. Wo sie sich trafen entstand ein gewaltiger Feuerball, und die Gohor machten ihm zu Leib und mit ihrem Wort war Leben, und siehe! In dem grossen Feuer und Flammen wand sich ein gewaltiger Drache. Fela, der Drache des Feuerlichtes, Tares Bruder ward geschaffen. Und die Gohor richteten ihr Wort an ihn: „So sei dein Feuer nun ewig dem Licht ein Heim! Ziehe eine glühend Bahn um deine Schwester und nimm alles Helle mit dir mit. Stehst du über Tare, so sei es Tag, bist du unter ihr, so komme die Dunkelheit wieder und es sei Nacht.“
Und die Mächte betrachteten ihr Werk und sahen, dass es gut war.
Phan 12. Und noch viele Male zog Fela seine Kreise und die Enhor verfeinerten ihr Werk zu unberührter Schönheit, doch wieder wollten die Gohor mehr, es sollten sich Geist, Seele und Fleisch fügen und sich entfalten zu größtem Ruhm und Lebenswerk
Phan 13. Wiederum flogen die Gohor auf und durch Wort und Wille befahlen sie den Strahlen des Yehor falteten sie in Vier Aspekte, die ab nun für immer die Seelen der Lebenden und Himmlischen ausmachen sollten. Als da waren: Die reine Güte und das Leben, die unendliche Ruhe und der Tod, der unstillbare Wissensdurst und die Kunst, das unermessliche Streben nach Ruhm und der Kampfgeist.
Phan 14. Und die Gohor sandten die vier großen Geister aus, auf Tares Leib und sie entwickelten sich und wuchsen, bis jeder sich Namen, Form und Bildnis gab. Der Geist des Lebens ward Vitama, der des Schlafes ward Morsan, der des Wissensdrangs ward Astrael und der des Kampfes ward Bellum.
So waren die Sáhor endlich geboren. Die Herren und Begründer einer jeden Seele.
Phan 15. Bellum zog aus über die Felder und fand Gefallen an dem Feuer und dem edlen Eisen seines Bruders Ignis, und die beiden verstanden sich gut und Ignis gab ihm Erz und Schmiedehammer, auf dass er erschaffe, wonach ihm der Sinn stand. Und Bellum schmiedete feinste Klingen, prunkvollen Harnisch und starke Schilde. Ignis erfreute was er sah und er erlaubte Bellum und seinen Geschöpfen seine Gaben zu nutzen, wie ihm der Sinn stand.
Und Bellum seinerseits gab als Ausgleich Ignis das Geschenk des Wesenszuges, er erhielt sein feuriges und aufflammendes Gemüt.
Phan 16. Astrael hob das Haupt und spürte die wilden Winde seines Bruders Khaleb, und er ließ sich von ihnen erheben und über alle Flure, Berge und Seen tragen. So hoch trugen sie ihn, dass er den ganzen Leib Tares erblicken konnte, und viel zeigte ihm der Gott der Winde, und sie verstanden sich gut. Und Astrael war so begierig alles zu sehen, zu begreifen und zu untersuchen, dass Khaleb zum Gefallen war und er ihm Schwingen aus Morgenlicht fertigte, die er ihm schenkte. Astrael wiederum bot Khaleb den Hauch der Seelen an und daraus formte sich die Macht der Winde sein wechselhaftes und neufreudiges Gemüt.
Phan 17. Morsan wanderte über alle Länder und Berge, bis er bei einer Nacht die tiefen Gewässer seiner Schwester Xan erreichte. Hinab stieg er, versank in den Fluten, bis tief ab zu den ewig stillen und ruhigen Gewässern, die direkt über Tares lebenden Leib zusammenfließen.
Und er legte sich nahe dem schlagenden Herzen Tares an ihren Körper und schwelgte in der Ruhe, auf dass seine einsame Schwester Maquisa Freude daran fand und ihm, als er sie nach langer Zeit wieder verließ, einen Mantel aus verwobenen Wassern dieser Tiefe, damit er diese Ruhe weithin, auf all seinen Wegen mit sich tragen könne. Und Morsan umarmte seine Schwester in stiller Dankbarkeit und schenkte ihr die Möglichkeit sich einen Wesenzug zu gestalten, der ihr entsprach. So erhielt Xan ihr ruhiges, kraftvoll wogendes Gemüt.
Phan 18. Vitama aber wandelte über viele windumtoster Berge und entlang vieler Wasser, doch sie ließ sich nieder; verweilte auf der fruchtbaren Erde und ließ den Blick und die Gedanken schweifen. Es verging Tag um Tag, und die junge Göttin des Lebens konnte sich nicht trennen von dem Anblick der saftigen Felder, auf das ihre Schwester Terva ihrer gewahr wurde und sich ihrer Art freute. Und so sehr gefielen sich die beiden, dass Rien ihr einen irdenen Kelch schenkte, der alle Lebensfreude und alle Genüsse in sich barg und unermesslich davon ausgeben konnte. Vitama darauf, küsste ihre Schwester und schenkte ihr die Gabe der Gefühle, auf dass Rien sich ihren wohlwollenden und friedvollen Wesenzug bildete.
Phan 19 – 36
Phan 19. Und so wandelten die Sáhor auf Tare, bis zu dem Tage, da die Gohor sie für reif erachteten und sie aufstiegen ließen in die zweite Ebene. Und in Ashordon entfalteten sie sich zu ihrer heutigen Blüte und standen in ihrer größten Macht.
Phan 20. Und nach einer Ewigkeit hoben die Gohor die Essenz des Yehor in die zweite Ebene, und es erstrahlte das erste mal das „Horlaf“, wisse nun, dass Horlaf das „Licht der Mächte“ ist, das Zentrum allen Seins und der Spiegel des Yehor in unserer Ebene. Und die Gohor erfreuten sich und machten ihn zum Herzen der Ebene Horandon, und auch Tares Geist erhob sich zu dem Horlaf und setzte ihre ewige Wache fort, während ihr lebender Leib, gewunden um den Stein der Macht, in Mandon verblieb.
Phan 21. Die Enhor und Sahor versammelten sich in Ashordon um den Horlaf und die Gohor erhoben ihre Stimmen und lehrten sie die Macht die in ihm brannte zu nutzen, zu formen, frei nach ihrem Willen. Und die Sahor stiegen hinab auf Tares lebenden Leib und die Wünsche, geboren in Horandon wurden Fleisch und Festes in Mandon.
Phan 22. Rien nahm die Kraft und erschuf „Yggarsillion“ den Schönen, und aus seinem Stamm sprossen seine edlen Söhne und die Urväter aller Bäume und Sträucher, auch erschuf sie „Soniralilla“, die Ahnin aller Blumen und „Jahesses“, den Vater aller Kräuter, und viele mehr.
Phan 23. Und Xan ließ die Kräfte wirken und erschuf „Mammnollum“, den Vater aller Fische, ebenso erschuf sie „Linjacha“, die Mutter aller Schlangen und Aale , „Nnaal“ den Herren aller Wale und Delphine, und auch „Borbla“ die Ahnherrin aller im Wasser lebender Echsen.
Phan 24. Khaleb erhob sich in die Lüfte und ließ „Vuchalem“, dem Urvater aller Vögel entstehen, und er segnete seine beiden Kinder „Zephrion“, aus dessen Geschlecht alle Vögel waren die das Meer überfliegen und „Amnacho“, aus dessen Geschlecht jeder Vogel entstammte, der über das Land zog.
Phan 25. Ignis blieb in seinen Bergen und tief unter der Erde und erschuf dort „Mrglur“ den Ungesehenen, der da der Herr über alle Wesen war, die in der Tiefe hausten und „Flachtez“, dessen Nachkommen alle gesegnet waren, Hitze und Feuer zu lieben.
Phan 26. Meandes aber blieb außerhalb Tares, beobachtete blind von Horandons Ferne und bildete um sich die „Nemri“, die Geistertiere die all das Verhalten und die Eigenschaften der Schöpfungen und anderen Enhor in sich bargen. Heute noch, sind einigen diese Nemri bekannt, Schamanen und Seher rufen sie und Männer aus dem Norden geben sich ihre Namen. „Totems“ werden sie nun von diesen genannt.
Phan 27. Doch die Enhor schufen nicht alleine, sie taten sich zusammen und wirkten zusammen an neuem Leben und so tummelten sich noch viele Wesen auf Tares Leib, manche, nun vergessen, manche nun schlafend, manche immer noch gegenwärtig.
Auch untereinander verehrten sich die Erstgeschaffenen der Elementarherren und Mandon füllte sich mit Sprießen, Wachsen, Leben, Sterben und Vergehen.
Phan 28. Und die Sahor traten zusammen unter den Scharen der Tiere und Pflanzen ihrer Geschwister und sie nutzten ihre Macht, die ihnen als ewiger Teil des Horlaf und des Blutes der Gohor gegeben war und nahmen ein Glitzern des ewigen Götterlichtes und jeder hauchte seinen Atem, seine Kräfte, seine Fähigkeiten hinein und band sie.
In ihnen barg sich Unsterblichkeit der Horen und der Fähigkeit zwischen jeder der drei Ebenen zu wechseln und darin zu bestehen, und so waren sie geschaffen, die ersten Seelen.
Phan 29. Und mit dem bestehen der ersten Seelen regte sich Tare. die Kinder, die goldenen und schwarzen Eier, die sie in den Windungen ihres Leibes getragen hatte traten hervor an die Oberfläche, zerbarsten und die Leben in ihnen, vom Blute der Gohor nahmen die Seelen in sich auf und waren die Ersten, die vollkommen waren in Körper, Geist und Seele.
Das Geschlecht der „Daracis“, der Drachen, war entstanden.
Phan 30. Die „Daracis“ erhoben sich überall auf Tare und stießen mit heißlodernden Lobgesängen auf in Khalebs blaues Reich, wandelten auf Riens Feldern, schwammen in Xans Fluten, gruben sich durch Ignis` Berge und stoben weiter, hinaus in das Dunkel der mond- und sternlosen Nächte und überschritten mit Leichtigkeit die Grenzen zu „Vidon“ und „Horandon“ nach Belieben .
Phan 31. Manche der Daracis verweilten auf Tare, mehrten sich und zogen ihre Nachkommen groß; Einige stellten ihren Geist und ihren Leib in die Dienste der Horen und wandelten sich nach ihrem Willen; Viele aber, folgten dem Ruf der Gohor und sie erhoben sich über Taresrund und flogen in die schwarze Weite, ihre Ahnherren zu suchen und ihnen bei zu stehen.
Phan 32. Dieser Tage war es, da das erste Sternlicht erstrahlte, als die Gohor dem Sterndrachen, Rillamnor, das Leben schenkten. Rillamnor, der Schwingenlose umfasste alle der drei Ebenen mit seinem langen, schimmernden Leib, um sie zu schützen und im Namen der Gohor zu wachen.
Als fernes Band von Hunderten, kleiner, funkelnder Sterne am Nachthimmel.
Phan 33. Die Horen sorgten sich indes weiter um die Schaffung neuen Lebens.
Jeder für sich zog aus und übersprach sich Drachen und schufen gewaltige und mächtige Gestalten, die Titanteij, das Volk der Riesen. Gewaltig an Kraft und einzig und allein ihrem Schöpfer dienend.
Phan 34. Ignis schuf „Makklakorda“, deren Haut geschmolzenem Erz und Gestein und deren Haar reines Feuer war. Er ließ sie sich vermehren, in den glühenden Tiefen der Vulkane, bis sein eigener Stamm der Titanteij in den flammenden Bergen gewaltige Schmieden und Schmelzöfen betreiben und zu seinen Ehren Arbeiten verrichten konnte.
Phan 35. Terva hauchte „Grandul“ Leben ein, dessen Leib aus schwarzer Erde gebildet und dessen Haupt und Schultern mit Grün und Wuchs bestanden waren. Terva ließ ihn wandeln über alle Flure und Wiesen, und mehrte sein Geschlecht mit den Wäldern und Erden, auf dass ihr eigener Stamm der Titanteij zu ihren Ehren riesige Wälder und Gärten anlegen konnte.
Phan 36. Khaleb fügte aus Sturmwind und Meeresböe „Litheth“ zusammen und belebte sie, die Gestalt ganz in Wolken und Nebel verhüllt und Auge und Haar von zuckenden Blitzen. Der Herr der Winde ließ sie Nachkommen kriegen und diese unter sich mehren, auf dass sein eigener Stamm der Titanteij ihm zu Ehren die Winde und Wolken befehligen und lenken konnte.
Phan 37 – 54
Phan 37. Xan legte Süße und Salz ihrer Gabe zusammen und erschuf daraus „Namikleris“, dessen Haut und Haar aus sprudelnden, wilden Quellen beider Wasser bestand, und dessen Atem milder Regen war. Sie ließ ihn sich in der Tiefe vermehren und sorgte um ihn und seine Nachkommen, bis ihr eigener Stamm der Titanteij die Wogen und Fluten ihr zu Ehren teilen und hüten konnte.
Phan 38. Meandes jedoch wirkte fern von Horandon und schuf dort „Menhyr“ aus Sorge und Umsicht. Diese hieß er sich zu mehren und ihre Nachkommen sandte er versteckt in die erste Ebene, dass sein eigener Stamm der Titanteij dort, dem Herrn des Verstandes zu Ehren hüten und Einsicht geben konnten.
Phan 39. Bellum schuf aus Kampfeslust und Muskelkraft „Rorsa“, deren Haut gepanzert und deren Blick von stählerner Wildheit war. Der Herr des Krieges ließ ihr Geschlecht stark und zahlreich werden, auf dass sein eigener Stamm der Titanteij zu seinen Ehren Kämpfe und Kriege gegeneinander führen konnte.
Phan 40. Vitama hauchte „Smecher“ Leben ein, dessen Leib ohne Makel war und dessen Augen nur Sanftmut kannten. Die gütige Herrin führte ihn zu den fruchtbarsten Landen und ließ ihn sich dort mehren, bis ihr eigener Stamm der Titanteij untereinander, ihr zu Ehren, einzig nach den Wünschen und Geboten der Liebe leben konnte.
Phan 41. Astraels Stirn aber entsprang „Zuhindea“, deren Schultern vom Licht Astraels erhellt und deren liedlosen, offenen Augen alle Dinge fassen konnten. Er ließ ihr Nachkommen folgen, welche er aussandte, damit sein eigener Stamm der Titanteij alles Wissen zusammentragen, in Stein hauen und ihm zu Ehren gereichen konnte.
Phan 42. Morsan jedoch fügte seinen Willen und seine Gaben zusammen und erschuf „Vnya“, deren Haut von vielgesichtigem Grau und deren Blick von scharfer Wachsamkeit war. Der Herr des Todes ließ ihres Gleichen gedeihen und vermehrte sie, bis sein eigener Stamm der Titanteij die Leiber der Toten auf ganz Tare zusammentragen und ihm zu Ehren gewaltige Mäler aus Gebein zu errichten.
Phan 43. Wisse: die alten Riesen, die Stämme der Titanteij, waren von großer Macht, doch nicht von Göttlichkeit, sie lebten und starben in den ungezählten Tagen unserer Welt. Sie widmeten ihr Tun nur den Lehren eines einzigen Gottes und nicht dem Zusammenwirken dieser, deswegen entschlossen sich die Horen andere Wege zu gehen, und die Macht der Seelen mit dem Fleisch der Ahnherren der Tiere zu verschmelzen.
Sie erschufen die „Gangreij“, das Volk der Trolle mit mehr Bedacht auf dem Fleische und sie erschufen die „Laryseij“, das Volk mit erhabenem Bedacht auf die Kraft der Seele.
Phan 44. Und so wählten sie unter den Tieren mannigfach und beschenkten sie mit ihren Gaben und schmückten und wandelten ihre Leiber nach Zufall und Laune. So kam es, dass kein Stamm, kein Einzelner der Gangreij geschaffen war, wie ein Anderer.
Phan 45. Doch allen der Gangreij war es gemein, im Besitz gewaltiger körperlicher Fähigkeiten, langem Leben und mächtiger Zähigkeit zu sein, ihren Geist und ihr Handwerk jedoch ohne Pflege zu lassen.. Gleichsam übergewaltigen, wilden Tieren zogen sie über ganz Tare und vermehrten sich rasend in allen Landen.
In düsteren Höhlen, in dichten Wäldern, gewaltigen Wüsten, auf Bergesspitzen, in Eislanden, überall waren sie zu finden.
Phan 46. Die Gangreij, im Herzen wilde, ungestüme Tiere, sahen untereinander keine Gemeinsamkeit, keine Verwandtschaft sondern nur Futterneider und Eindringlinge, so dass die Stämme in Krieg und Fehde untereinander verfielen und sich mit Klauen, Zähnen und Fäusten gegenseitig niederschlugen.
Phan 47. Da sie vom Fleisch der Tiere geschaffen, war es den Gangreij auch möglich ihr Geschlecht mit den gewöhnlichen Tieren zu vermischen. Dadurch wurde das mächtige Trollblut zwar dünner, jedoch entstanden dennoch gewaltige, monströse Nachkommen, von denen einige heute noch über Tare ziehen. „Jabbrel“ werden diese Kreaturen genannt, denn dies bedeutet „Trollbrut“.
Phan 48. Die Stämme der Titanteij betrachteten ihre jüngeren Geschwister auf Tare voll Argwohn und die Beziehung zu den Gangreij war so unstet wie das Trollvolk selbst. Mal wurden sie von den Titanteij erschlagen, wenn sie zu viele wurden oder ihre Kämpfe zu nah an die Denkmäler der Riesen kamen, mal fanden sie Hilfe und Geschenke bei ihren älteren Geschwistern.
Phan 49. Für die Laryseij jedoch fügten die Horen ihre Tugenden zu Gestalten zusammen und fertigten ihnen Körper aus Gebein, Staub und Blut. Zierlich und ebenmäßig war dieses Volk als erstes unter Khalebs blauer Kuppel darauf bedacht die Lehren aller Horen zu befolgen und ihren Willen zu vollstrecken.
Phan 50. Allen Laryseij hatten im Vergleich mit den Trollgeschlechtern schwache und zierliche Körper, panzerlose Haut und waren ohne Klauen oder Fänge geschaffen. Im Geiste und in Sittsamkeit jedoch waren sie allen Titanteij und Gangreij bei weitem überlegen.
Phan 51. Doch auf den selben Landen wie die starken, wilden und immerhungrigen Gangreij konnte sich das Volk der Engel nicht halten. Sie vielen wie Jagdwild unter den Hieben der Trolle, dass sie fast alle getötet worden wären, wenn nicht „Psalatril“ seine Hände und seine Stimme gen Himmel erhoben hätte und die Horen um Hilfe angefleht hätte – dies, war das erste Gebet.
Phan 52. Und die Horen erhörten den Ruf des ältesten Gebetes und wandten sich den Laryseij zu. Ignis und Bellum rüstete die Engel mit flammenden Schwertern, strahlenden Panzern und gleißenden Speeren aus Makklakordas Schmiede, Morsan und Xan kleideten sie in erhabene Gewänder, Vitama und Terva segneten ihre Leiber mit Langlebigkeit und feiten sie gegen viele Wunden, Astrael und Khaleb schließlich versahen ihre Rücken mit Schwingen, gefertigt aus dem Licht der Monde, der Sterne und der Sonne.
Phan 53. So gewappnet erhoben sich die Laryseij in die Lüfte, wehrten sich gegen die Übermacht der Gangreij und konnten riesige und wunderbare Tempelfesten hoch oben in den Bergen errichten, wo sie in Palantrils Andenken ihr Leben in Dienst und Gebet an die Horen widmen konnten.
Phan 54. Und die Horen taten sich erneut zusammen um neues Leben zu erschaffen, doch Tare war übervoll der urgewaltigen Glakanis. Mächtig und roh hausten sie auf Tare, zerbarsten Berge in ihren gewaltigen Kriegen, tranken Seen in ihrem Durst leer und verschlangen ganze Tierstämme in ihrem Hunger.
Neue Schöpfungen der Horen fielen all zu bald den Gewalten der Glakanis zum Opfer.
Phan 55 – 72
Phan 55. Die Horen hielten ihren ersten Rat um das Horlaf ab und Fela zog viele Kreise um seine Gemahlin und es war immer noch keine Lösung gefunden. Während die Anderen sich noch berieten, verließ Vitama die Runde der Vier und begab sich zu Tare; Sie bat den ältesten Drachen ihr das kräftigste und standhafteste Kind zu übergeben und Tare willigte ein.
Phan 56. Noch während die anderen Rat hielten zog Vitama weiter, suchte jeden der Enhor auf und erbat einen Teil ihrer Gaben für Frieden auf Tare, und erhielt Erde, Luft, Feuer und Wasser von ihnen.
Alsdann führte Vitama den stärksten Darakis den Tare hervorbrachte hoch hinauf in das Schwarz des Nachthimmels und sprach zu ihm, er möge sich um sich selbst winden, wie es Tare tat und sich in Schlaf begeben, auf dass die Gaben der Enhor seinen Leib bedecken können und er ein Heim bieten würde, für die Glakanis.
Phan 57. Der gewaltige Darakis willigte ein und es geschah, wie Vitama bat. Wie seine Mutter Tare bog er sich rund um sich selbst und sein Rücken wurde bedeckt von den Elementen, dass sie sich ordneten, wie auf Tare. Feuer, Erde und Wasser auf dem Grunde, Luft und Wind ringsum in der Höhe.
Doch ohne die pflegende Hand waren die Lande roh und ungeschlacht in urnatürlicher Wildheit, geschaffen für die Kräfte der Glakanis.
Phan 58. Die gütige Herrin stieg hinab zu Tare und nahm die kräftigsten der verbliebenen Tierstämme und die stärksten von den Plfanzen mit sich, trug sie hinauf zu dem zusammengerollten Darakis, setzte sie aus und hieß sie sich zu vermehren und segnete sie mit übernatürlicher Lebenskraft und ertragreichem Wuchs , bis sich auf dem Rücken des Drachen eine ungezähmte, ursprüngliche Wildnis erstreckte, die kein Faustschlag eines Titanteij oder Heißhunger eines Gangreij brechen oder vertilgen konnte.
Phan 59. Und die Anderen der Viere wurden aufmerksam auf das Werk ihrer Schwester und besahen sich die neuerschaffenen Lande. Sie küssten Vitama und dankten ihr, da sie nun einen Ort hatten, an dem sie die wilden Gangreij und die kühnen Titanteij treiben konnten, ohne ihre unzähligen Leben vernichten zu müssen.
Phan 60. Die Horen stießen gewaltige Tore auf, die von Tares Leib auf den Vitamalin führen sollten und hießen ihren jungen Schöpfungen hindurch zu treten. Wenige gingen freiwillig, einige folgten dem Ruf der Viere, doch, voll Wildheit und Hochmut, wie die erste Glakanis waren, erhoben viele ein Gebrüll und verweigerten den Gehorsam gegenüber den Horen.
Und mit diesem Ungehorsam erhob sich der erste Krieg, den Tare ansehen musste, denn die erkorenen Laryseij und die treuen Glakanis verteidigten den Spruch der Viere wider den Untreuen.
Phan 61. Lange dauerten die Schlachten und viele Glakanis fielen in dem Gemetzel, und wo ihr Blut, von Bruderhand im Zorn vergossen, die Erde berührte, da wandelte es sich zu Tyrnil, einem Metall, das durch das Blut der Glakanis die Macht der ersten Ebene in sich barg.
Phan 63. Am letzten Abend dieses Krieges, bäumte sich Tare selbst auf und zerrüttete die Lande, und die Ungehorsamen sammelten sich zum letzten Sturm auf die Feste der Treuen. Gegen die Übermacht der Untreuen schritten selbst die Horen und die ersten Titanteij in den Krieg ein.
Bei dieser Schlacht fiel Smecher der Schöne unter den wütenden Klauenhieben der Gangreij, als er versuchte seine Söhne und Töchter in der Feste zu schützen. Psalatril, der Heerführer der Treuen opferte seine linke Hand um Rincherza, einen Sohn der Rorsa und Anführer der Untreuen zu besiegen. Doch als der Morgen graute, war das Heer der Untreuen zerschlagen und die überlebenden Glakanis zogen sich, von der Welt und ihrem Krieg ermüdet, auf den Vitamalin zurück.
Phan 64. Der Krieg war vorüber, doch Tare war wüst und geschunden. Die Lebewesen, von den Mächten geschaffen waren versehrt oder ihre Geschlechter gänzlich in die dritte Ebene verflossen. Angesichts der verheerten Lande und vergebener Mühe schworen sich die Mächte solches nie mehr geschehen zu lassen und ferner die Kräfte von Körper, Geist und Seele zu gleichem Masse auf ihre Schöpfungen zu verteilen.
Phan 65. Als sie das erste Mal ihre Kräfte zusammenfließen ließen um ein Volk zu erschaffen, das all ihren Wünschen entsprach fügte sich ein Geschlecht welches am Körper stark und ausdauernd zäh, am Geiste begabt und lerneifrig doch von der Seele her verschlossen und langsam war. Ihre ebenmäßigen Gesichter und ihre Herzen zeigten darob kein Gefühl und das Empfinden verlor sich aus ihren Gliedern. Lebenslust fehlte ihnen zur Gänze und es würde ungezählte Jahresläufe dauern bis dieses Volk zahlreich und reif geworden wäre. So waren die Horen unzufrieden ob ihrer Schöpfung und die Mehrheit wollte dieses namenlose Geschlecht von Tares Rücken fegen auf dass kein weiteres Unglück wie bei den Glakanis geschehe.
Phan 66. Morsan sollte das Volk auf Geheiß seiner Brüder in die Hallen des ewigen Schlafes geleiten, doch Morsan erbarmte sich dieser Wesen und anstatt sie dem Tod zu übergeben sammelte er sie und ihre Spuren und trug sie fern von allen Landen auf eine einsame Insel auf der nur ein verlassener Sitz des Ignis thronte und ließ sie dort unter dem Mantel des Vergessens weiterleben und langsam wachsen und erstarken unter seiner gemächlichen Obacht.
Unüberblickbare Jahresläufe sollte dieses Geschlecht vor den Augen Tares verschleiert und vergessen bleiben bis es wieder in das Licht der bekannten Geschichte gerückt werden sollte.
Phan 67. Nachdem dieses Volk entschwand kehrte lange Zeit Ruhe ein auf Tare. Die Horen versammelten sich auf den urgewaltigen Ebenen des Vitamalin sich zu beraten und neu zu ersinnen, was zu schaffen sei. Sie ließen sich von den wilden und verschwenderischen Glakanis, die nun hier hausten, gewaltige Altäre und Schreine bauen und sie hielten Rat auf den höchsten Bergen und weitesten Ebenen des Mondes. Vitama und Rien selbst nahmen von Yggarsillion, dem Vater aller Bäume den schönsten, goldenen Trieb des „Ysatyn“, des schönsten aller Bäume, und pflanzten ihn auf dem heiligen Ort der Mächte auf dem Vitamalin.
Phan 68. Zeit verging und der Ysatyn wurde zu einem gewaltigen, goldenen Baum unter dessen ausladenden Geäst sich die Horen versammelten um Rat zu halten und ihre Schöpfungen zu betrachten. Von so unglaublichen, goldenen Glanz waren Stamm und Blätter dieses Baumes und alles, was auf Taren geschehe und was von den Lippen der Mächte gesprochen wurde zeichnete sich auf seinen unzähligen Blättern ab; darob wurde all die Zeit der Schöpfung der alten und der frühen, jungen Völker das Goldene Zeitalter genannt.
Phan 69. Ein zweites Mal versammelten sich die Mächte und fügten ihre Fähigkeiten zu einem Volk zusammen, welches ihren Wünschen entsprechen sollte und die „Nameij“ wurden geschaffen. Ein Volk glatter Gesichtszüge, kleiner, zierlicher Leiber und erhabener Augen. Gestärkt im Geist von Wissensdurst und dem Wunsch nach Weisheit, die Seelen voll von fühlendem Feuer und Offenheit der Welt gegenüber. Neun dieses Volkes wurden geschaffen, den Wünschen der Mächte entsprechend saßen sie auf Tares bedecktem Leib, gleich ungeschliffenen, kostbaren Edelsteinen, die darauf warteten den letzten Gesichtspunkt ihres Seins zu entdecken und aus zu bilden. Von den aus ihnen stammenden Völkern mögen sie die „Allerältesten“ genannt werden.
Phan 70. Wiederum waren sich die Enhor und Sahor strittig, wie dieser letzte Gesichtspunkt des Seins auszusehen habe und so nahmen sich die Mächte der Elemente zwei der Nameij und trugen sie weit über die Lande zu einem Teil Tares, welcher nie gänzlich zur Ruhe kam und ständig von den Flüssen des alten Drachen in den beiden Ebenen umspült und losgelöst sei. Auf diesem, dem entferntesten Gebiete Tares, dem Land zwischen Wahrheit und Traum schufen sie Festes und ließen ihre Nameij dort leben.
Phan 71. Die Enhor lehrten ihren Nameij das friedvolle Leben in Einklang mit Feuer, Luft, Erde und Wasser und allem Atmen und Sprießen der Natur. Die Sinne dieser Nameij wurden scharf, ihre Leiber kraftvoll und flink und ihre Herzen edel und gut. Lange mehrten und wandelten sich die Nameij in dem zeitlosen Land zwischen Träumen und Wachen und erst spät sollten sie auf den Wunsch der Enhor über die Brücken und Flüsse von Licht und Nebel an den Ufern des wirklichen Tareleibes landen und ferner als Elfen bekannt sein.
Phan 72. Und während die Enhor fern schufen und die Mächte der Seelen noch beratschlagten, da ruhte sich Vitama an dem Stamm des Ysatyn aus und ihr Bruder Bellum erblickte sie wie zum ersten Male und Verlangen regte sich in seinem Leib. Als Vitama erwachte unter dem Blick ihres Bruders zitterten Stamm und Äste des Baumes. Die Knospen der Krone färbten sich silbern und die neue Zeit würde Veränderungen mit sich bringen.
Phan 73 – 90
Phan 73. Unwissenheit bedeckt die Augen und entzückende Furcht schnürte das Herz als Bellum der Schwester die Hand darbot, sie zu seiner Begierde zu führen, sich die Lichter ihrer Augen trafen und sie, gleich allen Wessen, ihre Leiber vereinigten. Schwere Nacht legte sich über die Schöpfung als die Handlung getan. Verschwommen und unwirklich sind die kommenden Zeiten in denen unter dem Herzen Vitamas das Kind ihres Bruders wuchs. Alle Schöpfung schien das Kommende zu ahnen und verbarg sich in Träumen und Unbedeutsamkeit, wie starr und ohne Laut verweilte das Leben mit angehaltenem Atem. Die Mächte richteten die Augen auf das reifende Kind der Geschwister und ihr Raunen und Wispern war das einzige Geräusch. Wirr und finster war die ungezählte Zeit in der Vitama schwanger ging und getilgt und vergessen die Zeit ihrer Niederkunft und der Geburt des neuen Gottes.
Phan 74. Das Kind der Geschwister war geboren und es stand als fünftes unter den Göttern, als es still die Augen aufschlug war es, als ob die Schöpfung nach dem ungewollten Geschick der Begierde wieder anfing zu atmen und zu leben und wie flüchtiges Wasser von dem Neugeborenen davon floss. Ungewollt war er vom Vater und dessen Brüdern, Bellum begab sich mit seinem Augenmerk ganz nach Tare um dem Gesicht seines Kindes zu entgehen. Vitama kniete sich an den Stamm des Ysatyn und verbarg ihr Gesicht in den Händen ob Scham und Ungemach ein ungewolltes Kind geboren zu haben. Der wahre Name, der dem Kind zustand kam nie über die Lippen einer der Mächte und wurde in Vergessen ertränkt.
Phan 75. Der ungeliebte Sohn wurde groß und gedieh unbeachtet unter den Augen der Horen. Nie nahm man sich seiner an und nie erhob man die Stimme gegen ihn, Geborgenheit, Achtung und Sicherheit fand er nie bei seinen Eltern und Brüdern. Doch es kam die Zeit, da er anfing seine Macht als Gott zu erhalten und sich daran zu versuchen selbst zu wirken, als die Mächte dies merkten, hielten sie Rat unter den Zweigen des Ysatyn um zu bereden, was geschehen solle mit dem ungewollten Kind, das dazu erwuchs gleichsam wie sie die Schöpfung zu beeinflussen.
Und obwohl sie ihre Wege und Worte verschleierten konnte der Ungewollte ihren Worten lauschen und, in den Ästen und hinter den Blättern des Horenbaumes verborgen, die Reden verfolgen.
Phan 76. Was er während diesem Rat sah, schnitt sich tief in sein bis dahin unverdorbenes Herz, denn die Horen führten im Geheimen Neid, Furcht, Grausamkeit, Hochmut, Hass und all die giftigen und fressenden Gefühle Tares in ihren Stimmen, als sie über den Ungewollten sprachen. Die Augen der geborenen Macht wurden schwarz und leer als er all die Worte in sich auf sog und in sich bewahrte wie ein Egel die Sieche aus dem Blute saugt und in sich speichert. Ohne andere Beachtung und Nennung der älteren Mächte außer dieser, versteckt gehörten, voll Missgunst riss er die Quellen dieser Gefühle an sich und das Böse sammelte sich in seinem Wesenszug und bot ihm einen Weg seiner Macht Ausdruck zu verleihen.
Phan 77. Und als er satt und voll gesogen war von dem verzehrten Hass der anderen Mächte, da sprang er schon entstellt und verzerrt von den Zweigen des Baumes in ihre Mitte und schrie mit kreischender, schmerzender Stimme „Ich hasse euch alle! Ihr werdet den Tag an dem ihr mich gezeugt, noch viel mehr hassen als ihr euch nun vorstellen mögt!“ Und mit diesen Worten entfloh er der ersten Ebene und verbarg sich fern und weit in der Unendlichkeit der zweiten Ebene, auf das er nie von einer der anderen Mächte gefunden werden und er seinen Gram und seinen Hass in Einsamkeit weiter mästen könne. Seine Stimme brachte den Baum der Geschichte und der Horen zum Zittern und gänzlich wurde er silbern. Das Gold war vergangen wie seine Zeit. Das neue, das Silberne Zeitalter war angebrochen.
Phan 78. Nachdem sich die Mächte aus der Versteinerung ob des Fluches von dem namenlosen Horen befreit hatten, stürzten sie ihm nicht nach in die ferne der zweiten Ebene sondern ließen ihn dort verschollen, in dem Glauben, er würde nimmer wiederkehren und in Vergessenheit versinken wie sein Name.
Einzig Vitama zeigte ihren Schmerz um den Verlust ihres Kindes und sie rief den Sternendrachen Rillamnor und seine Kinder an ihren verlorenen Sohn zu suchen und sie selbst entzündete mit einem Wort den Schein des Vitamalins hell und strahlend, dass er dem Namenlosen heimleuchte. Doch die Zeit verging und keiner von Rillamnors Kinder wusste Kunde von dem Verlorenen zu bringen und die Trauer überkam Vitama, dass sie das Strahlen des Mondes verlöschen ließ und sein Angesicht mit gewaltigen Wolken verhing; so, wie wir ihn heute betrachten.
Phan 79. Die Mächte kehrten der Angelegenheit den Rücken zu und zwangen sich selbst alles was das Kind betraf zu vergessen. So richteten sie ihr Augenmerk auf Tare und die verbliebenen Nameij und machten sich daran neue Völker zu erschaffen.
Phan 80. Bellum und Ignis nahmen ihrerseits nun zwei der Nameij an sich und führten sie tief in eine alte Schmiede von Makklakordas Kindern und lehrten ihnen dort alles über die Erden, Steine und Metalle unter den Bergen und alles über Schmiedekunst, Mut und Ehre. Ihre Leiber wurden stark und kräftig und gedrungen, ihr Geist wurde kühn und entschlossen und ihre Herzen waren voll von Mut und dem Drang zu schaffen. Lange Zeit wuchs und gedieh das starke Volk, welches sich selbst „Dwarschim“ nannte, unter den Bergen, bevor es an das Licht des Tages kam und sich wandelte um in den Tälern zu siedeln und schließlich mit den anderen Nachfahren der Nameij in Berührung zu kommen.
Phan 81. Vitama versuchte sich über den Verlust weiter zu trösten indem sie hinab stieg und zwei der Nameij mit sich nahm zu einem der ältesten Kinder Tares. Einer Drakanis der „Mesecha“ genannt wurde und die viele ihrer eigenen Kinder verloren hatte. In ihrer Höhle zeigte sie ihnen die Kunst der Handwerke und des Überlebens und Vitama eröffnete ihnen die Vielfalt des Lebens und der Möglichkeiten, die es in sich barg.
Sie führten die Nachfahren dieser Nameij über alle Lande und zu allen übrigen Sahor und Enhor und offenbarten ihnen die verschiedenen Wege, die sie gehen konnten und das Volk eignete sich jedes Handwerk und jeden Wesenszug an, den es bei den Mächten finden konnte. So lernte und entwickelte sich das Volk, welches sich heute Menschen nennt. Und sie hausten bei dem Horte des Drakanis, behütet und sicher.
Phan 82. Doch um diese Zeit regte sich Angamon wieder aus seinem Versteck aus Gram und Hass und seine Worte fanden leise und versteckte Wege an die Ohren der Gonais zu gelangen, doch nur selten erhielt er Antwort oder war man sich seines Rufes bewusst. Manches mal jedoch, fand er einen unter den Menschen, der seinen Worten zugetan war und dem verlorenen Sohn in seinen Lügen und Verleumdungen Glauben schenkte. Es kam, dass einer aus dem Menschenvolke zu einer lästerlichen Frage die Stimme gegen Mesecha erhob und ihr mit diesem Worten das Herz bitter machte auf dass sie Betrübnis über die Anwesenheit der Menschen spürte und begann sich in ihren inneren Hort zurück zu ziehen. So erhoben sich die Menschen von ihrer angestammten Erde und wanderten aus nach Süd und Nord und Ost und West, und ihre Füße trafen jeden Winkel Tares, der sie willkommen hieß.
Phan 83. Und die drei großen, jungen Völker welche Gonais genannt werden, lebten und gediehen miteinander im Willen der Götter auf dem gesammten Leib Tares und entwickelten sich zur Zufriedenheit der Mächte. Städte wuchsen und Kunst und Bräuche blühten auf.
Phan 84. Um diese Zeit hielt Astrael die Völker für bereit das höchste Wissen zu erlangen, das Wissen um das arkane. Doch da sie nicht von Anfang geschaffen waren das Unsichtbare zu fühlen und zu verstehen, war ein Opfer von Nöten um ihnen dieses Wissen begreiflich zu machen. So fasste sich die Macht des Verstandes das linke Auge, riss es sich heraus und sandte das Licht des erlöschenden und schwindenden Auges auf die Häupter der Völker aus.
Von da an waren einzelne, von diesem Licht Bestimmte in der Lage das Unsichtbare zu spüren und mit der Kraft von Wille, Gefühl und Verstand zu verändern. Die Gabe der Magie war den Gonais gegeben worden.
Phan 85. Sein selbstloses Opfer zu würdigen versammelten sich die übrigen Horen und trugen gewaltige Mengen des liebsten Metalles des Astrael zusammen, des Silbers, trugen dieses an den Nachthimmel und formten daraus eine gewaltige, makellose, vollkommen runde Kugel und versenkten die glühende Pupille des Astrael als Einziges, was davon übrig war, auf deren Antlitz um ihrem Bruder einen Ersatz für das geopferte Auge zu schaffen. Der Astreyon, wie er heute genannt wird, war geschaffen.
Phan 86. Mehr noch schufen die Sahor für das Wohlergehen ihrer neuen Völker. Da sich die Zahl der Jungen mehrte und die Mächte ihren Blick nicht überall weilen lassen konnten beriefen sie die Laryseij in ihrer Treue zu sich und jeder der Sahor vertraute diesen Aufgaben an, für die sie in alle Zukunft bestimmt sein sollten und im Namen der Mächte sprechen und handeln sollen.
Die Ersten, die ihren Auftrag bekommen haben und dem jeweiligen Horen am nächsten standen wurden ferner „Laf´ay“ genannt und jene, die diesen nachfolgen und geringere Aufgaben im Dienste des Sahoren übernehmen sollten wurden „Horwah“ genannt.
Phan 87. Morsan rief „Galtor“ als seinen Nähten zu sich und betraute ihn mit der Aufgabe, die Geister und Seelen der Verstorben in das Reich der ewigen Ruhe zu geleiten. Er schenkte dem Laf´ay schwarze, fließende Gewänder und schattenhafte Schwingen, auf dass er nur als Todesbote gesehen werde und eine knöcherne Sense mit der er das Tor zum Reich seines Herren öffnen solle, für die Verstorbenen.
Weiter rief er „Lifna“ zu sich und betraute sie mit der Aufgabe Träume zu versenden und über die Schlafenden zu wachen. Dieser Horwah gab er eine lange, schlichte Robe in der Farbe kalten Rauches und eine Schatulle in der sie alle Träume von Vergangenheit und Zukunft aufbewahrte. Weitere der Laryseij berief er in seinen Dienst und ihm entstammen die himmlischen Scharen die alle Tugenden Morsans verbreiten und schützen.
Phan 88. Astrael berief „Argionemes“ als seinen Laf´ay und bedachte ihn mit der Aufgabe, für die Macht des Verstandes sehend durch die Lande zu streifen als Verkörperung seines geopferten Auges. Zahlreich wurden seine niederen Diener und berief „Dedelebres“ als schützenden und segnenden Horwah aller Bücher und Aufzeichnungen, „Catares“ als Horwah der weißen, gutgesinnten Zauberkunst, „Ferames“ als Hüter der grauen Zauberei, „Koirates“ als Behüter der elementaren Magie und die Brüder „Mutindes“, dem Horwah der Naturwissenschaften, und „Mendimes“, dem Horwah der Geisteswissenschaften. Weitere der Laryseij berief er zu sich und groß wurde die Schar seiner Diener.
Phan 89. Bellum berief „Maynagh“ zu der Aufgabe die Gefolgschaft seiner sterblichen Diener zu schützen, seine Aufgabe ist es als rechte Hand des Kriegsgottes den Glauben der Geweihten zu stärken und ihnen Kraft zu geben. Zu Horwahs berief er sich vier Geschwister: „Claiomh“ als Krieger der Wahrheit und er gab ihm ein Schwert, das Recht verbreitet und keine Lüge mag gegen ihn bestehen, „Gabha“ den Schutzpatron der Schmiede, „Caith“ die Beschützerin der Soldaten und Kriegsherren und „Gaisgeach“ der den Mutigen und allen Kämpfen beisteht.
Phan 90. Vitama ernannte „Cherny” als ihre Laf´ay und ihr obliegt die Aufgabe bei Mann und Frau dafür Sorge zu tragen, dass sie Kinder zeugen, gebärend und aufziehen können. Ferner berief sie als Horwahs drei Schwestern, die auch weiterhin nur als „Die Schwestern“ bekannt sind um die Künste von Leib, Geist und Gesang zu schützen; „Shilor“ mit seinem Hirtenstabe als Schutzgeist der Wege und Wanderer und „Rendar“ den Behüter von gottesfürchtigen Dieben.
Phan 91 – 108
Phan 91. Mit den Zeitenwenden erschienen neue Horwahs im Dienste einer oder mehrerer Mächte, doch alle Heerscharen und Diener der Himmel auf zu zählen wäre vergebene Mühe. Die hier genannten seien als die Wichtigsten genannt und dem Weisen bekannt.
Phan 92. Als die Gonais so weit gereift waren, dass sie eigenständig unter Ventus blauem Band überleben und gedeihen konnten, suchten manche Mächte Ruhe und Ablenkung unter den auf dem Vitamalin verbliebenen Glakanis. Mit der Zeit vermischten sich die Linien der Mächte und der Glankanis und Bellum zeugte mit Tianda, einer Titanteij der Xan einen mächtigen Sohn und Rien gebar dem Titenteij Eydion des Ventus eine starke Tochter.
Phan 93. Diese beiden Kinder der Mächte wurden bald stark und mündig und erhoben sich frei von der Fläche des Vitamalin und begaben sich auf Tares Leib. Nach dem Vorbild der wahren Mächte hielten sie ihre Hand über einen Stamm Menschen und führten sie weit hinaus in die schneekalten Lande. Und die beiden herrschten über das Volk im Norden. Lange Zeit wird es dauern, bis die Kinder und Kindeskinder der Mächte ihre Häupter kühn und stolz im Norden erheben werden und ihre Untertanen zu den anderen Völkern führen werden.
Phan 94. Doch Bellum fand auch Gefallen an einer unbekannten Titenteij des Ignis und zeugte mit ihr den hitzigen und wilden Sohn Ber´glum und Ventus nahm sich Cinaja, eine Titenteij des Astrael, zur Liebschaft und zeugte mit ihr Ci´rgbus, den Schönen. Die beiden Nachfahren der Götter taten sich bald zusammen und stiegen auf Tare hinab, dort ihren Gelüsten nach zu gehen, und so trafen sie auf ihren Wanderungen Ork, einen alten und großen der Drakanis. Wie sie die anderen Mächte bei den Völkern sahen, wollten sie es ihnen gleich tun und ein Volk unter ihrem Ruf haben und so überwältigten sie den Drakanis und zerschlugen seinen Schädel mit Gewalt. Aus seinem Fleisch und seinem Blut fügten sie neue Wesen, ungeschlacht und roh und benannten sie nach dem, aus dem sie gemacht waren. Die anderen Mächte grimmten ihnen, doch bestraften sie noch nicht. Erst als Ci´rbus begann dem ersten Sohn der Mächte mehr und mehr zu Gefallen und er die schändlichen Worte und Gedanken des Verlorenen auffing sie wider dessen Brüder zu sprechen, erhoben die Mächte ihre Stimmen und straften ihn indem sie ihn seiner Schönheit entrissen und grässlich entstellten, so dass er sich ewig in finstre Nebel hüllen würde. Die beiden Kinder der Götter, der Wilde und der Entstellte sollten in den ungastlichen und sauren Landen ihr Volk großziehen und lehren, und es dauerte nicht lange, da es mit den anderen Gonais in Berührung kam.
Phan 95. Während auf Tare das Leben neue Wege fand und ging und sich erstreckte über alle Lande, da ging das Flüstern des verlorenen Sohnes um und warfen seinen Handlungen düstere Schatten voraus. Das Gezeigte verfolgt das schändliche Wispern und kündet nun von den Geschicken des Einen, welcher sich nun selbst „Angamon“ nannte. Denn dies bedeute „Weber des Bösen“.
Phan 96. Angamon grämte sich und wand sich in seiner Wut auf die Götter und er zog aus in die weiten Felder der zweiten Sphäre, und wollte es besser machen als die Gohor, Enhor und Sahor selbst. Er wollte eine Welt erschaffen in der er der einzige Gott war, allmächtig und unangefochten. Ohne zu teilen oder sich zu rechtfertigen; nur herrschen. Und so hieb er mit seinen Händen auf einen Teil der Sphäre auf dass sie sich trenne von dem Rest, und er stahl von den Enhor Wind, Wasser, Erde und Feuer und brachte es in sein Reich. Doch unter seiner verfluchten Hand gedieh nichts, und das Land formte sich nach seinem Willen, denn so ist es Gesetz in der Zweiten. Die Winde waren grausam peitschend und bitter, die Erde unfruchtbar verbrannt und mit grausigem Absud bestrichen, Feuer verlor seine Wärme und vernichtete selbst Stein in seiner Hitze und das Wasser wurde trübe und tränkte die Erde mit Gift und giftigen Dämpfen. Yedorron war geschaffen. Das dunkelste Land.
Phan 97. Und der Ungenannte zog Gleichnis mit dem Werk der Anderen und verfiel in Wut, er schund und brach sein selbst erschaffenes Land noch mehr. Bis sich grausame Klippen und gähnende Schlünde auftaten allüberall.
Phan 98. Nach dieser Raserei sollte er den nächsten Frevel begehen, er wollte Leben erschaffen. Ohne die anderen Götter und den hochheiligen Schein des Horlaf, und so raubte er aus der ersten Ebene die, die ihm am nächsten waren, alle Bösen, Verderbten und Untreuen und brachte sie in seine Feste in Yedorron, wo er ihren Leib schund und quälte bis sich ihr zitterndes Fleisch nach seinem Willen formte, und verdarb sie mit seinen Säften, auf dass sie die Wahnbilder seines Geistes nachstellte. Scheusale waren Geschaffen, Dämonen, die Wesen des Namenlosen, die „Daimoch Ae“, die verzerrten Kreaturen, Diener der Dunkelheit. Doch die Seelen entflohen diesen Zerrbildern der Schöpfung und glitten zurück zu dem Horlaf, auf das der seelenlose Geist der Daimoch Ae dem Wahnsinn ihres Meisters glich.
Und der Eine war erzürnt über sein neuerliches Versagen er warf seine Geschöpfe gegeneinander in blutige Schlacht und erfreute sich an ihren Qualen, Leiden und Sünden.
Phan 99. Doch er ersann einen weiteren Frevel mit dem er sein Ziel erreichen könnte, er musste Seelen in seine Macht bekommen. Das Horlaf, war sein Ziel, doch er würde nicht schaffen ohne das Aufmerken der anderen Götter diesem Licht einen Glanz zu nehmen, so sann er darauf dem Yehor einen Splitter zu rauben, auf dass er ihm gehöre, und damit ein Teil des Horlaf in sein verdrehtes Reich mit zu reißen.
Phan 100. So schlich er sich in der größten Finsternis heran an den schlafenden Leib Tares und hieb mit einem entsetzlichen Schlag einen Splitter des Yehor aus Tares Umklammerung und gleichzeitig hieb er ihr mit diesem Hieb gegen die Schöpfung der Draghor selbst einen Finger ab. Und schnell raffte er dir grausame Beute und floh vor dem Zorn der Horen und Drakanis in seine Feste in Yedorron.
Phan 101. Und unter dem Hieb des Verfluchten wand sich Tare und bäumte sich auf. Ihr Blut schoss aus der brennenden Wunde und verzehrte glühend alles was da lebte und wucherte, ihr Brüllen rief giftige Stürme, die der Erde entwichen und Not herrschte auf diesem Lande. Lange sollte es brach liegen, bis sich gerührter Stamm der ersten Nachfahren der Nameij dazu bereiterklärte, das wüste Land mit Umsicht zu hegen und wieder grün und fruchtbar zu machen. Mit großer Mühe sollten sie es schaffen die ehemalige Wunde zu einem schönen Ort der Flüsse, Auen und Wiesen zu machen, an denen sie fürder leben würden.
Phan 102. Derweil legte der Eine den Splitter und den abgeschlagenen Finger Tares vor sich nieder und führte sich den Mittelfinger der linken Hand zum Munde und biss ihn ab, spuckte ihn in die Asche seines Landes und setzte sich den noch zuckenden Finger der Drachenmutter an den blutenden Stumpf. Verderbt durch sein schwarzes Blut entwich dem Finger alles Leben und er trennte sich von Tare um auf zu gehen in dem Leib des Namenlosen.
Phan 103. So trug der Eine den Finger der Mutter allen Seins an dem Mittelglied der linken Hand. Und es sollte ihm Waffe und Schlüssel sein gegen den lebenden Leib. Von nun an konnte er frei herabblicken auf unsere Welt, mit seiner verderbten Hand die Stürme und Meere rühren, die bösen Feuer entfachen, und es konnte seinem Geist nicht verhindert sein den verderbter Sterblicher zu streifen und sich zu nähren wie ein Geschwür.
Phan 104. Die leibliche Drachenklaue, die er aus dem Rund ihres schlafenden Leibes getrennt hatte aber befestigte er mit schwarzen Wolken seines eigenen Dunstes fern ab am Firmament und ließ es dort wuchern und aus dem Fleisch platzen zu dem finsteren Gebilde des Dorayons, welches wir heute mit Schauern am Nachthimmel erblicken. Dies solle ferner seine Belagerungsort sein, die Schöpfung an zu greifen, ein Sitz seiner stärksten Feste und ein Heim für die Entstellten, die Daimoch Ae.
Phan 105. Dort nun betrachtete er mit garstiger Verzückung die verängstigten Seelen in dem Splitter und mit seinem verfluchten Speichel und Griff formte er den Horlaf um, er wurde zu einem ewigen Gefängnis der Seelen, so dass sie sich in dem Splitter drängten und wimmerten ohne ihm je wieder entrinnen zu können.
All die Macht der Seelen in dem verderbten Horlaf war nun sein.
Phan 106. Und wie die ewige Ordnung nun auf Immer gestört war, so stiegen die Seelen der Verblendeten und Verderbten nicht mehr auf zum Horlaf um sich zu heilen, sondern waren verbannt in die Fänge des Namenlosen Steines, auf dass sie die Kraft des Einen nähren und ihm Macht geben. Denn so ist es bis heute.
Phan 107. Doch er wollte mehr, wie es im Geist aller bösen Wesen ist. Noch mehr Seelen sollten ihm gehören,