Allgemeines
Auf ganz Tare gibt es Geschichten und Erzählungen über die tapferen und starken Krieger des Volkes der Zwerge. Zumeist beschreiben diese Geschichten schier unbezwingbare Axt- und Hammerschwinger in schweren Rüstungen. Auch in der Heimat der Zwerge, den über die Berge verteilten Bingen, geniessen sie großes Ansehen. Und doch ist dies nicht die ganze Wahrheit über das zwergische Militärwesen. Schon seit langer Zeit wissen die klugen und vorraussichtigen Heerführer von den Vorteilen, die ein Angriff aus der Distanz mit sich bringt. An vielen strategisch wichtigen Punkten in den Drachenschwingen finden sich so hohe Verteidigungstürme, von denen die Gebirgspässe frei einsehbar sind, und auch die Wehrmauern um die Zugänge zum unterirdischen Reich dieses Volkes sind mit Plattformen und Aussichtspunkten bewehrt, von denen man einen Bolzenhagel auf noch weit entfernte Feinde niedergehen lassen kann.
Es wäre also fatal anzunehmen, die Zwerge könnten sich nur im Nahkampf zur Wehr setzen. Ein jeder Angreifer sollte gewarnt sein, denn ein Heer könnte schon längst vernichtet sein, bevor es auch nur in Reichweite einer Axt oder eines Hammers kam, allein durch die wuchtigen Einschläge einer mit sicherer Hand gezielten Armbrust.
Kleidung und Ausrüstung
Der zwergische Schütze zieht leiche Rüstungen den schweren Plattenteilen und Kettenhemden, die in seinem Volk so geschätzt sind, vor. Für einen sicheren Schuss braucht er Bewegungsfreiheit, und so tragen die Schützen nicht selten eine Rüstung aus beschlagenem Leder oder leichten Metallringen.
Ansonsten unterscheiden sich die Schützen der Zwerge äußerlich nicht sonderlich von ihren Brüdern und Schwestern. Gern tragen sie an ihrer Kleidung die Kunstfertigkeit ihres Volkes zur Schau, mit zwar praktischen, aber auch reich verzierten Umhängen, und Tuniken aus fein gewebten Stoffen. Natürlich nur, wenn es die Geldbörse des Schützen zulässt, und nicht selten gibt ein Schütze seine Dukaten lieber für zusätzliche Bolzen oder anderes nützliches Kriegsgerät aus.
Waffen
Einen Bogen wird man kaum bei einem Zwergen jemals finden können. Diese Waffe gilt als elfisch und wird eher belächelt, denn ernst genommen. Auch sind die oft groben Finger sowie die recht kurzen Arme nicht wirklich dazu geeignet einen Bogen richtig zu spannen. Stattdessen greift man zur Armbrust, und das nicht ohne Stolz, ist sie doch eine Erfindung des eigenen Volkes. Ähnlich den Axt- und Hammerschwingenden Brüdern findet auch der Schütze: je größer, desto besser! Schwere Armbrüste sind daher die Waffe der Wahl, manchmal aber auch technisch ausgeklügelte Repetiervarianten.
Hintergrund
Man darf sich nichts vormachen: In der Gesellschaft der Bergzwerge ist die taktische Bedeutung der Schützen zwar unumstritten, aber Schützen selbst genießen nicht das gleiche Ansehen und den guten Ruf ihrer waffenschwingenden Brüder. Nicht selten ist ein Vater doch recht enttäuscht, wenn sein Sohn sich für die Armbrust als Werkzeug entscheidet, und manch verdienter Krieger belächelt die Fernkämpfer mehr, als dass er sie ernst nimmt. Natürlich nur so lange, bis ein gut gezielter Bolzenschuss ihm den Bart rettet oder einen anrückenden Feind aufhält. Ein Schütze der Bergzwerge hat es sicher schwerer Anerkennung für seine Fähigkeiten zu gewinnnen, doch hat er seinen Wert erst einmal bewiesen, wird man ihn genauso ehren wie jeden anderen Krieger in den Rängen der zwergischen Streitmacht.