Ein leises Hämmern war vom Hof des kleinen Hauses zu hören. Langsam ging der Dwarschim näher heran und umwanderte Haus, und als er den Hof langsam zu sehen bekam, sah er das flackernde Licht der Schmelze, das mit seinem rötlichen Schein die umliegenden Häuser und Bäume in der Nacht erhellte. Langsam und vorsichtig ging er näher an die Schmelze zu dem anderen Zwergen, der in Schweiß gebadet mit seinem kleinen Hämmerchen auf einem Hackenkopf schlug und ihn gleichzeitig mit der Zange hielt. Er kam auf ihn zu und konnte über die Schulter des vor dem Amboss sitzenden Zwergen durch das große Glasfenster in den Raum der Schmiede sehen. Dort waren eine Unzahl Werkzeuge ausgestellt, die im Licht der Fackeln an der Wand leicht glitzerten.
Allgemeines:
Die Kesselflicker der Zwerge haben eigentlich immer etwas zu tun. Seien es die Brüder der Berge, die einige Halterungen für die Wände ihrer Höhlen brauchen, damit sie dort mit Fackeln den Raum erhellen können oder seien es die Schürfer, die mal wieder eine gute Spitzhacke oder Schaufel brauchen, um weiter Erze zu fördern und weitere Höhlen auszugraben, oder auch die berühmten Zwergenschmiede, die einen neuen Schmiedehammer benötigen. Doch wer einmal die mehrere Jahrzehnte dauernde Ausbildung zum echten Feinwerker bestanden hatte, machte nicht bloß einfache Werkzeuge. Als gelernter Feinwerker der Zwerge fallen desöfteren auch andere Arbeiten an. So braucht die Brauerei oder Taverne wieder einige neue Bierkrüge oder Kerzenständer, damit man des Abends in der Taverne auch etwas sieht. Oder es müssen hier und da einige Schlüssel für Brüder und Schwestern kopiert werden. Doch auch weit kompliziertere und mehr Luxuswaren werden vom Kesselflicker gefertigt. So zum Beispiel ein wahres Meisterwerk der Feinarbeit, eine Uhr oder sogar die zwergische Metallflöte, die – wenn von einem wahren Meister der Feinwerkskunst gemacht – gar wundervolle Klänge von sich gibt. Die Kesselflicker haben so also ein riesiges Sortiment an Waren, die von allen Brüdern und Schwestern gebraucht werden.
Kleidung und Aussehen
Die Kleidung ist ebenso vielfältig wie die Arbeit des Kesselflickers. Die einen tragen schlichtere Kleidung, andere wiederum zeigen ihren Wohlstand mit edelsten Hemden aus Fethril und Schmuck wie Ringen und Ketten, die sie vereinzelt auch selbst herstellen, recht offen. Doch eines haben alle gemeinsam: den Werkzeuggürtel, den sie fast permanent um den – bei manchen ausgeprägteren – Bierbauch tragen, sowie die Schürze, um ihre Kleidung vor sprühenden Funken zu bewahren.
Waffen
Kaum ein Kesselflicker ist ebenso ein guter Kämpfer, sondern für einen Zwergen recht friedliebend. Doch ist er durchaus mit dem Umgang des Hammers vertraut, und man sollte sich als junger Kurzbart davor hüten, einen erfahrenen Kesselflicker zu erzürnen, da er dann nicht nur Eisen mit einem kleinen Hammer sondern auch eben diese Kurzbärte mit einem weit größeren Hammer „bearbeitet“, was durch die körperliche Stärke des Kesselflickers meist zu großen Blutergüssen oder Knochenbrüchen führt. Generell sind die Kesselflicker recht angesehen und auch einflussreich, da sie den wichtigsten Arbeitern, den Schürfern, die Werkzeuge liefern, so dass diese dann die Erze an die begabten Schmiede verkaufen können, ohne die die Garde des Tales wohl kaum eine Chance gegen Angriffe hätte.
Hintergrund
Meistens stammen die jungen Kesselflicker von traditionsbewussten Familien ab, die die Kunst der Feinarbeit schon über mehrere Generationen weiterführten. Die frühen Kesselflicker waren wohl anfänglich Schmiede, die sich aber mehr und mehr auf die feineren Sachen spezialisierten und nicht wie die normalen Schmiede Waffen und Rüstungen herstellten, sondern mehr die Werkzeuge für die anderen. Um die Kunst der Feinarbeit vollständig zu erlernen bedarf es einer Jahrzehnte langen und umfangreichen Ausbildung, die meistens bei den Vätern, welche den Beruf schon ausübten, oder verwandten Kesselflickern abgelegt wird.