OOC: Der Gelehrte ist die abgeänderte Klasse des Alchemisten bzw. Schreibers und Zeichners. Dieser kann sich nun auf Alchemie und/oder Schreiben/Zeichnen spezialisieren.
Alchemist
„Dann trat ich unter dem letzten Gewölbebogen hindurch und hielt vor Überraschung den Atem an. Rodan hatte nicht übertrieben! Dieser Keller war überwältigender als ich mir je hätte vorstellen können. In der Mitte des Raumes drängten sich einige Tische. Darauf waren die fantastischsten und außergewöhnlichsten Gerätschaften aufgehäuft, die ich je gesehen habe. Da waren große, runde Flaschen mit langen Hälsen, kleine dicke, halbrunde Schalen, lange Glasgebilde, als seien sie Rohre, die an einem Ende geschlossen wurden. Sie alle waren mehr oder weniger gefüllt mit Flüssigkeiten in den verschiedensten Farben. Manche in dunklem rot, andere in einem zähen bräunlich-grün, einige sonderten merkwürdigen Rauch ab, selbst dieser hin und wieder von Farbe. Und viele dieser Behältnisse verband ein Netz aus winzigen Röhrchen, meist beginnend am Boden einer Flasche hinaufführend zur Öffnung in einer anderen. Zwischen all diesem Wunderwerk huschte eine Gestalt in dunkelgrüner Robe umher, öffnete da einen Hahn, bei dessen Anblick mich wieder das Staunen überkam über solch graziles Handwerk, schüttete dort in einen Kolben etwas aus eines der Flakons, Tuben oder Dosen, mit denen die Regale an den Wänden überfüllt waren. Langsam betrat ich den Raum richtig und senkte meinen Blick neugierig auf ein Buch, das aufgeschlagen auf der äußersten Ecke des ersten Tisches lag. Schon lange hatte ich mich gespannt gefragt, was es wohl enthalten mochte, in welches der Alchemist immer wieder hastige Blicke hineinwarf und dann murmelnd auf eines der zahlreichen Regale zu eilte. Aber anstatt Rezepte und Mengenangaben vorzufinden, wie ich es annahm, fand ich ein Gewirr von mir unverständlichen Zeichen (obwohl ich doch dank glücklicher Umstände der Buchstaben durchaus mächtig war), einige einfache Kreise und Dreiecke, unterschiedlich angeordnet, wenige aber auch seltsam verschlungene Gebilde aus Strichen und Bogen. Als ich daraufhin verwundert den Blick wieder hob grinste mir kaum einen Schritt entfernt ein kantiges, etwas verschwitztes Gesicht entgegen…“
– Inihiel, fahrender Barde und Dichter, Aufzeichnungen.
Allgemeines:
Die Alchemisten sind neben den Magiern die „Forscher“ der Gesellschaft. Sie beschäftigen sich hauptsächlich damit, heilkräftige oder andere nützliche Essenzen herzustellen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Doch wird man bei einigen von ihnen unter der Hand auch wirkungsvollstes Gift erstehen können – je nachdem, wie weit die Moral des Begabten es zulässt. Während jedoch einige dieser eifrigen Gesellen ausschließlich dem Weg eines Apothekarius folgen, widmen sich etliche in jeder freien Minute, die ihnen neben dem Geschäft bleibt, dem Erforschen neuartiger Mixturen. Dort sind sie in ihrem Element. Sie frönen ausgiebig des Erkundens der Wirkung aller erdenklichen Pflanzen und Mineralien auf- und miteinander. In ihren Kellergewölben wird auch nach dem letzten, größten Geheimnis der Alchimie geforscht, dem Stein der Weisen, der Unsterblichkeit ermöglichen und minderes Metall in pures Gold verwandeln können soll. Damit allerdings nicht die Gefahr besteht, dass ein Laie zufällig die streng gehüteten Geheimnisse ihres Handwerkes entdeckt, verschlüsseln die Alchemisten ihre Aufzeichnungen durch eine Zeichenschrift, bei der je ein Zeichen für eine Reagenzie oder einen Vorgang steht, welche dann je nach Sinn beliebig kombiniert werden können. Beinahe jeder Alchemist hat jedoch seine eigenen mehr oder weniger geringen Abwandlungen an den Schriftzeichen vorgenommen, damit auch die Gefahr, dass die allzeit lästige Konkurrenz seine wertvollen Versuchsergebnisse vielleicht entdecken könne, ausgeschaltet ist.
Die eigentliche Ausbildung der Alchemisten beginnt etwas später als die der meisten anderen Handwerker, sind doch die Geräte, mit denen gearbeitet wird, zu empfindlich, als dass man sie in Kinderhände geben könnte. Bereits früher erlernen die Kleinen selbstverständlich den Umgang mit verschiedenen Reagenzien, Heil- und Giftkräutern und anderen wirkungsvollen Zutaten. Ihre ersten eigenen Versuche werden sie jedoch frühestens im Alter von acht Astrael tätigen. Von dort an lernen sie die komplizierten Verfahren der Chemie und Alchemie kennen und beispielsweise auch, die Zeichenschrift der Alchemisten zu lesen und schreiben. Nach Beendigung der umfangreichen Ausbildung werden sie etwa zwischen dem zwanzigsten und fünfundzwanzigsten Jahr nach ihrer Geburt entlassen, um entweder als Gehilfe in einer Werkstatt zu arbeiten und vielleicht später selbst als Meister eine zu übernehmen.
Aussehen und Kleidung:
Das Aussehen der Alchemisten kann sich voneinander sehr unterscheiden. Man trifft unter ihnen Männer und Frauen aller Größen und Statuen an. Was sie allerdings häufig gemein haben ist ihre Vorliebe zu bequemen, weiten Roben, die auch bei ihrer Arbeit äußerst nützlich sind. Bei dieser Tragen sie zudem noch, je nachdem mit was sie gerade hantieren, Schürzen oder sogar vollständige Schutzkleidung, wenn es sich beispielsweise um explosive oder giftige Stoffe handelt. Ihr Auftreten ist nicht selten bestimmt vom Stolz auf ihr Handwerk, jedoch wird dies nur sehr vereinzelt in Arroganz ausarten.
Waffen:
Wie auch die anderen handwerklich begabten Bürger ist der Alchemist den Umgang mit Waffen kaum gewohnt. Auch drohen ihm in den schützenden Mauern seiner Heimatstadt wohl andere Gefahren viel mehr als die eines Überfalls oder ähnlichem. Sollte es dennoch einmal unausweichlich zum Kampf kommen, wird sich der Alchemist mit einem durch seine Kunst vergifteten Dolch verteidigen oder andere Geheimnisse seines Handwerks anwenden. Man munkelt da beispielsweise von einer Essenz, die bei Kontakt mit organischen Stoffen in Flammen aufgeht, was im Kampf durchaus den Schlag einer guten Waffe wettmachen kann.
Wichtiger Hinweis:
Da des Öfteren gefragt wurde wo man eine Herstellungsliste der Items finden kann, möchten wir darauf hinweisen, dass es keine Liste gibt und auch nicht geben wird (OG auf der Homepage) . Rezepte etc. sollen in game herausgefunden werden (z. B. durch Lehrmeister). Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, im Spiel Koch- und Rezeptbücher von anderen Spielern zu erwerben. Auch der Skill Identifizieren kann euch erahnen lassen, welche Rohstoffe man für den untersuchten Gegenstand benötigt.
Schreiber
„Nun, ich erinnere mich nur ungern an meine ersten Schritte als Schreiber, da sie wohl nach dem Erlernen des Schreibens, was natürlich die Grundlage eines jeden Schreibers ist, zu den schwersten zählen. Ich hatte lange eine Schule besucht die mit zu den besten im Bereich der Kartographie gehörte und sollte nun meinen Abschluss bekommen. Doch danach stand ich nun da. Natürlich hatte mein Vater für alles gesorgt, doch ein Beruf als Schreiber ist am Anfang oft verbunden mit viel kleiner Arbeit, die man nicht wirklich als angemessen für einen gebildeten Mann bezeichnen kann. Da ich in einer Bibliothek eine Anstellung fand, hatte ich natürlich die Hoffnung nicht aufgegeben auch ein wenig selber lesen zu können. Doch dies war keineswegs so, da ich mehr damit beschäftigt war Bücher umherzuschleppen und weniger im Begriff war sie zu lesen, geschweige denn selber welche zu schreiben. Aber ich glaube so ging es am Anfang einem jeden Schreiber. Nicht zuletzt war ich Schreiber geworden, da mir dadurch die Tür zu den gut bezahlten Arbeiten in der Verwaltung der königlichen Lehen ein wenig weiter geöffnet wurde. Aber mir war klar, das es bis dahin noch ein weiter Weg sein sollte…“
– Eine Erzählung eines alten Schreibers.
Allgemeines:
Nun, die meisten Schreiber stammen aus wohlhabenden Häusern, da die Ausbildung an Schulen einiges kostet und bei weitem nicht jede Familie in der Lage bzw. willens ist diese Summe zu investieren und sie dort schließlich erst die Kunst des Schreibens erlernen. Jedoch gehört zu den Aufgaben des Schreibers nicht nur die des Schreibens und der Kalligraphie. Das Rechnen sowie grundlegende Zeichentechniken zählen zu den wichtigen Grundlagen des Schreibers. Nur wenige Schreiber werden freie und unabhängige Schreiber und verfassen ihre eigenen Bücher oder verdienen ihr Brot mit dem Verfassen von Gedichten. Ein Großteil arbeitet in der Verwaltung und geht dort den üblichen Aufgaben wie Buchführung, Briefverkehr, Dokumentenanfertigung und Archivierung nach.
Allerdings sind Schreiber auch gerne gesehen bei Gerichten oder auch Stadtverwaltungen, wo sie teilweise auch über die Arbeiten des normalen Schreibers hinaus kommen. So ist ein mancher königlicher Richter ein gelernter Schreiber. Aber da die Schreiber sicher zu den intelligenteren Bürgern hören, nehmen sie oft auch die Aufgaben eines Diplomaten oder Bankiers wahr, da sie in der Regel als sehr ordentlich und zuverlässig gelten. Aber auch andere Berufsmöglichkeiten wie die eines freien Advokaten stehen dem Schreiber offen. Ebenso arbeiten einige Schreiber eng zusammen mit reichen Kaufmännern, die teilweise ihre gesamte finanzielle Planung in deren Hände legen. Jedoch versucht auch ein Großteil der Schreiber sein Glück in der Presse. Sie schreiben ihre Artikel und hoffen auf eine Veröffentlichung in einer der großen Zeitungen. Da die Schreiber zu der dünnen Schicht im Volk gehören die des Lesens und schreiben mächtig sind, werden sie meist geschätzt und gehören so zur wohlhabenden Oberschicht des Bürgertums.
Es ist meist so, dass besonders die ersten Schritte für den Schreiber die schwersten sind, da sie sich erst profilieren müssen um an besser bezahlte Arbeiten zu gelangen. Am Anfang erledigt ein Schreiber die niederen Arbeiten, wie das Wegsortieren der Akten, das Mitschreiben wichtiger Gespräche oder auch die Verfassung neuer Reden oder Ausrufe. Je ordentlicher sie ihre Arbeite machen desto schneller erlangen sie höhere Ränge und übernehmen immer verantwortungsvollere Aufgaben. Später führen sie schließlich selbst die Gespräche und haben ihre eigenen Schreiber, die für sie mitschreiben.
Kleidung:
Die meisten Schreiber tragen ihrer Position entsprechend einen edlen Umhang und leichte Kleidung. Es gibt nicht wenige Schreiber, die sehr auf ihr äußeres bedacht sind und sich meist in edler Kleidung hüllen, doch hierbei ist es wie so oft, dass der Geschmack des Einzelnen seine individuelle Kleidung bestimmt.
Waffen:
Die Waffen des Schreibers beschränken sich auf ein Minimum, da er wohl zu den Leuten gehört die eher fliehen als einen Kampf zu überstehen. Meist tragen sie einen kleinen Dolch bei sich, den er hauptsächlich für die alltäglichen Belange, wie das Brotabschneiden oder ähnliches, bei sich trägt. Es gibt wohl nur wenige Schreiber die mit schwereren Waffen umgehen können, da sie einfach meist zu schwach sind und nicht geübt im Umgang mit schwereren Waffen.
Zeichner
„Ich schlich mich von hinten an den Mann heran, der auf der Steinbank in der Sonne saß und auf einem Blatt Papier kritzelte, ab und an schaute er hastig auf, scheinbar zu zwei Frauen auf dem Marktplatze, wandte sich dann aber sogleich wieder seinem Pergament zu. Seine Haare waren wahrscheinlich schon seit einiger Zeit nicht mehr geschnitten worden – hier und da waren einzelne Härchen mit bunter Ölfarbe verklebt. Etwas wild hingen sie ihm verwuschelt über die Ohren. Seine Kleidung, fast ärmlich, war ebenso von Farbe bekleckst. Die Beine hatte er übereinander geschlagen, seine Zettel auf den Oberschenkel stützend. neben ihm lag ein kleines offenes Metallkästchen. So lautlos es mir möglich war, trat ich näher und linste neugierig hinein. Ein kleines, schmutziges, wohl schon stumpfes Messerchen, ein kleiner rußiger Leinenfetzen und drei verschieden dicke Kohlestäbchen. Er griff mit seiner Linken danach – mit von schwarzer Kohle schmutzigen Nägel und gefärbten Fingern, doch durchaus sehr flink und gewand. Schnell griff er nach einem der Kohlestücke und beschäftigte sich wieder mit seinem Pergament. Ich wagte es, noch näher heran zu treten und blickte ihm neugierig über die Schulter. Wie in seiner Arbeit verloren, so sehr mit seinem Bild beschäftigt, bemerkte er mich nicht. Schwarze, grobe Umrisse zweier bäuerlicher Frauen, auf gelblichem Papier. Hier ein Strich, schnell mit geschwungener, geübter Hand. Flink und geschickt deutete er Gesichtszüge und Formen an. Wischte mit dem Handballen einen Schatten, schmierte über das Bild, ließ die Striche lebendig werden. Fasziniert beobachtete ich seine Handbewegungen. Ich stemmte eine Hand in die Hüfte und legte den Kopf schief, ja, ich würde ihm wohl noch eine Weile zusehen… „
Allgemeines:
Zunächst muss gesagt werden, dass es verschiedene Arten von Zeichnern gibt. Man kann, nein, man sollte sie sogar trennen. Schließlich ist niemand ein „Alleskönner“ und auch Zeichner oder Maler können hochspezialisiert sein.
So bilden zum Beispiel die Architekten eine Gruppierung. Was macht einen Architekten aus? Nun, abgesehen von seinem mathematischen und künstlerischen Können und seiner Kreativität wohl seine perfektionistische und genaue Ader, die er alleine schon weil seine Arbeit es fordert, haben sollte. Schließlich sollten sie in vornehmen Kreisen der Gesellschaft – besser gesagt in derer Aufträge – mit äußerstem Geschick Umrisse von Gebäuden und neuen Städten auf das Blatt bringen. Ein einfacher Bauer wird für den Bau seiner neuen Scheune wohl kaum einen teuren Architekten beauftragen. Dieser wird auch hohes Ansehen genießen, sofern er sein Können unter Beweis stellt. Man kann davon ausgehen, dass jeder Architekt eine Ausbildung an einer besonderen Schule hinter sich hat, welche ab frühem Kindsalter erfolgt, wenn die Eltern, sofern sie es sich überhaupt leisten können, ihren Sprössling auf eine solche schicken. Meist werden hohe Summen für die Ausbildung verlangt, welche vor allen Dingen auf mathematischer, allgemein bildender, geschichtlicher und eben zeichnerischen Ebene statt findet.
Desweiteren sollte man auf die Hofmaler, wie sie hier genannt werden, hinweisen. Wer hat nicht schon von den Abbildungen der Könige und Königinnen, fürstlicher Herren und edler Maiden, die auf großen Leinwänden mit verzierten, dicken Goldrahmen gepinselt an den hohen Wänden der großen Säle von Schlössern hängen, gehört? Mit viel Fingerspitzengefühl und Geduld müssen diese Kunstwerke in langwierigen Prozeduren angefertigt werden. Natürlich immer nach lebenden Modellen, vielleicht in stillen Kammern, fern vom Trubel, der die Konzentration des Zeichners stören könnte. Manche dieser Maler sind geradezu besessen von ihrer Arbeit, überall sind derer Spuren zu finden, bleiche Haut und Augenringe, Farbkleckse und dergleichen. Oftmals haben sie eine harte Ausbildung hinter sich, manch einer an einer Tempelschule, ein anderer an einer Akademie. Jedoch immer unter einem zumeist strengen Meister, der zunächst allgemein bildende Künste lehrt. Die da wären Schreiben, Lesen, vielleicht Naturkunde und Geschichte. Auch mögen, insbesondere in Tempeln, die Lehren der Götter dazu gehören. Nach meist jahrelanger Arbeit, auch körperlicher, wird dann nach gelehrter Theorie angefangen, sie in die Tat umzusetzen. Nach abgeschlossener Ausbildung, über deren Zeit der Meister entscheidet, wird der Maler versuchen, eigene Wege zu gehen, seine Kunst zu verbessern und zu erweitern. Manch einer wird wohl, wie oben genannt, Erfolg an den Höfen haben, und ein wohlhabender bekannter Mann werden. Doch wird es auch die freien, mehr oder weniger erfolglosen Maler unter ihnen geben. Etwas ärmlich wirkend, bescheiden, werden sie sich mit Landschaftsmalerei und Portraitzeichnungen ein paar Dukaten auf den Marktplätzen verdienen. Inspiriert durch das Leben und die Liebe, wird ihre ganze Leidenschaft ihrer Arbeit gelten. Oft wirken sie besonnen und zerstreut zugleich, mit herausragender Kreativität und Fingerfertigkeit. Welche auch immer es von ihnen sein werden, mögen so einige von ihnen den Weg nach Siebenwind finden.