„Als ich das erste Mal von meinem Vater mit in die Mine genommen wurde, war ich enttäuscht als ich die vielen Männer im Alter meines Vaters im Schmutz wühlen sah. Sie schlugen ihre Hacken unermüdlich in die Wände des Stollens und untersuchten die herausgeschlagenen Brocken aufmerksam mit Sieben, kleinen Pickeln und verschiedenen Waschschüsseln nach Metallen. Diese Männer schufteten im Schweiße ihres Angesichts viele Meter unter der Erde in einem dreckigen Loch nur um am Ende des Tages große Haufen Erde vor die Mine zu karren und abends müde von der Plackerei ins Bett zu fallen. Am Abend fragte mein Vater wie es mir gefallen hätte und ich musste ihm, obwohl es mich beschämte, wohl oder übel eingestehen, dass ich seine Arbeit nicht bewunderte, sondern ich sie furchtbar fand. Mein Vater versuchte seine Enttäuschung zu verbergen, doch ich merkte ihm in den nächsten Tagen deutlich an, dass es ihn tief getroffen hatte.
So fragte ich ihn eine gute Woche später ob er mich noch einmal in die Mine mitnehmen würde. Er bejahte und ich ging wieder mit ihm in die Mine. Ich sah den Männern bei ihrer Arbeit zu und versuchte mir die Stimmung, die mich beim Anblick ihrer Arbeit überkam, nicht anmerken zu lassen. Doch auf einmal geschah es: Gisbert, einer der etwas jüngeren Miner sprang aufgeregt auf und rief uns alle laut zu sich. Als wir dann zu ihm kamen und sahen was der Grund seiner Begeisterung war, lief es auch mir kalt den Rücken hinunter. Im schwachen schein seiner Öllampe sahen wir das sanfte Schimmern einer dünnen Goldader. Die Männer fielen sich gegenseitig in die Arme, lachten froh und redeten wild aufeinander ein. Auch ich konnte mich nicht mehr halten. Dieser Gefühlsausbruch und die warme Freude die mich beim Anblick des reinen Golderzes durchströmte, gab letztendlich den Ausschlag für meine Entscheidung, in die Fußstapfen meines Vaters zu treten. Ich verstand endlich warum er mit so leuchtenden Augen von seiner Arbeit erzählte. Das wunderbare Gefühl, das mich überkam als ich das Gold dort inmitten der Dunkelheit im Licht funkeln sah, war die Mühen und die Plackerei wert. Ich konnte auf einmal mit den Augen meines Vaters sehen und ihn und seine Begeisterung für die Arbeit in den Stollen verstehen. Noch heute überkommt mich jedes Mal wenn ich auf eine Goldader stoße und sei sie noch so dünn und kümmerlich, jenes Gefühl. Noch heute trage ich das erste Stückchen Gold das ich fand an einer Kette um meinen Hals. Wo immer ich auch bin.“
– Der junge Miner Martin über die Arbeit in den Stollen.
Allgemeines:
Wie Martin schon erzählte, ist das Minen an und für sich eine recht harte und eintönige Arbeit, die ihren Lohn letztendlich nicht aus der Arbeit an sich, sondern aus dem Ergebnis der Arbeit, nämlich den Erzen zieht. Minenarbeiter sind oft viele Stunden in der Mine und durchwühlen die Erde nach den kostbaren Erzen. Nach der getanen Arbeit kehren sie, meist müde und schmutzig von der Arbeit unter Tage, in die Stadt bzw. in ihr Haus zurück. Zu etwas späterer Stunde findet man die Minenarbeiter meist in Tavernen wo sie sich für einen Teil ihres Lohnes bei einem kühlem Met oder deftigen Speisen erholen.
Miner sind in der Gesellschaft recht gut angesehen, da ohne sie die Arbeit der Schmiede und Feinwerker, ihrer Hauptabnehmer ebenso wenig möglich wäre wie der Hausbau ohne den Ton, den die Miner abbauen. Die Miner haben ein gut abgesichertes Einkommen da die Nachfrage nach Ton, Glas, Eisen und anderen Metallen durch den stetigen Verbrauch der Handwerker sehr hoch ist. Insbesondere erfahrene Miner, die auch in der Lage sind die wertvolleren Metalle wie Bronze und Gold oder aber auch Edelsteine aus dem Boden zu gewinnen, werden dafür mit vielen Dukaten von ihren Abnehmern belohnt. Trotz des vergleichsweise guten Einkommens entstammen die Miner meist eher den ärmeren Bevölkerungsschichten, da man in dem Beruf des Minenarbeiters mit vergleichsweise wenig Anfangsinvestitionen durch Fleiß und auch ein wenig Glück zu großem Reichtum gelangen kann. Es wurde schon von wohlhabenden Minern berichtet die anfangs ohne ein Dach über dem Kopf nur mit ihrer Spitzhacke und einem Beutel Brot gerüstet in die Berge zogen, dort auf eine ertragreiche Goldader stießen und eines Tages in den feinsten Stoffen gewandet in einer großen Kutsche wieder zurück in die Stadt gefahren kamen.
Aussehen und Kleidung:
Bei der Kleidung der Miner muss man eine klare Trennung ziehen zwischen der Arbeitskluft und ihrer Kleidung die sie in den Städten tragen. Für die Arbeit in der Mine ist recht zweckmäßige Kleidung gefragt. Was natürlich heißt, dass die Kleidung einerseits Bewegungsfreiheit bieten sollte, andererseits nicht zu warm ist bei der recht schweißtreibenden Tätigkeit und natürlich auch nicht zu teuer sein sollte, da nach einem normalen Grubengang die Kleidung selten wieder sauber zu bekommen und dann auch nur noch für die Arbeit zu verwenden ist. In der Stadt ist die Kleidung der Miner jedoch so vielfältig wie bei allen anderen Bürgerständen auch und hauptsächlich vom Geschmacke der Träger abhängig. Einige tragen auch in der Stadt recht schlichte Kleidung. Entweder weil es ihnen so beliebt oder aber wenn ihnen das Glück beim Schürfen noch nicht oft genug hold war um sich feinere Stoffe zu leisten die andere tragen um ihren Erfolg und Wohlstand auch nach außen hin zu zeigen.
Waffen:
Wie die meisten Bürger meiden auch Miner den Kampf in der Regel. Miner werden äußerst selten mit wirklich schweren Waffen wie Schwertern oder Kampfäxten gesehen. Wenngleich sie durch die Kraft fordernde Arbeit in den Minen muskulös genug wären um eine solche Waffe zu führen mangelt es ihnen doch in der fehlenden Übung und oft auch an der Gewandtheit die zum Kampfe von Nöten ist. Die meisten Miner tragen als einzige „Waffe“ einen kleinen Dolch mit sich. Dieser ist allerdings nicht unbedingt nur zum Kampf gedacht, sondern dient eher als universelles Werkzeug. Egal ob man sich nu eine Scheibe Brot abschneiden will oder auch nur ein paar Äste von einem Baum kappt um sich ein Feuer zu machen. Sollte ein Miner tatsächlich mal in einen Kampf verwickelt werden, so wird er vermutlich entweder sein Heil in der Flucht suchen oder aber versuchen sich mit seiner Spitzhacke zu verteidigen. Diese ist zwar nicht fürs Kämpfen gedacht, aber wenn einem das Glück hold ist, äußerst hässliche Wunden mit einem Hieb erzeugen kann.