„Der Wirt stand hinter der Theke in seiner Schenke. Es war noch früh, sodass kaum Gäste anwesend waren. Er hauchte ein Glas an, um direkt im Anschluss mit seinem Flachstuch die letzten Unreinheiten wegzuwischen. Gerade als er das Glas in sein repräsentatives Regal voller recht teurer Gläser stellte, sprang die Tür auf. Er fiel krachend an die dahinter liegende Wand. Die Blicke der Gäste wanderten zur Tür, durch die eine Gestalt trat, welche die Tür hinter sich schloss. Sein Aussehen war nicht auffällig, ein Reisender mit Kurzschwert, so könnte man meinen. Zielstrebig ging dieser zur Theke auf den Wirt zu. „Den Göttern zum Gruße dem werten Wirt“, brachte der Fremde hervor. „Ich grüße euch, wie kann ich dienen?“, erwiderte der Wirt. „Nun zuerst einmal einen großen Krug guten Bieres, an dem ich meinen Durst stillen kann. Während ich dann trinke, hätte ich jedoch einige Informationen. Ich hörte hier sollen merkwürdige Dinge vor sich gehen Nicht zuletzt wollte ich wissen, ob es nicht hier und da etwas Arbeit für einen jungen kräftigen Mann gibt.“
Allgemeines
Die Abenteurer, sie sind immer auf der Suche nach dem, was ihr Name aussagt. Rastlos reisen sie durch die Städte und Dörfer um in aktivster Weise an dem Teil zu haben, was wir das aufregende Leben nennen würden. Hier und da mal ein Abenteuer, ein Auftrag oder auch die Arbeit des Tagelöhners, manchmal eine langfristige Beschäftigung… Nichts davon ist den Abenteurern fremd.
Ein Abenteurer zu sein kann man kaum als einen Beruf bezeichnen. Es ist eine Lebenseinstellung die oftmals bei Menschen und anderen Völkern Falandriens heranwächst, die keine Aussicht auf eine berufliche Ausbildung haben. Ihre berufliche Perspektivlosigkeit treibt sie in die Weiten Falandriens. Zu nennen sind hier oft die Bauern, welche es auf beträchtliche Kinderzahlen bringen. Der Älteste übernimmt den Hof, mancher Sohn wird Knecht, zu einer Kriegerschule geschickt oder auch zum Kloster gebracht. Es gibt jedoch noch genug Kinder, die einfach in keines dieser „Berufsbilder“ passen. Sie werden irgendwann ihre elterlichen Gefilde verlassen müssen und haben nicht viel mehr als ein geschnürtes Päckchen mit ihren Habseligkeiten dabei. Allein ohne Ausbildung ziehen sie in die Ferne. Sie suchen sich in anderen Dörfern und Städten Gelegenheitsarbeit und lernen Stück für Stück immer mehr Fähigkeiten. Es ist jedoch ihre Rastlosigkeit und der unbedingte Wunsch nach Abenteuer, der es ihnen nicht erlaubt, eine der vielen Dinge zu Ende zu führen die sie beginnen. Über die Jahre hinweg entsteht ein Charakter, der von vielen Dingen geprägt ist und auch eine große Anzahl von Fertigkeiten besitzt. Diese sind wenig stark ausgebildet, jedoch gerade so, dass er damit hervorragend durch die Lande ziehen kann und genug unterschiedlichste Arbeit findet. Eine Gruppenbildung von mehreren Abenteurern kommt auch vor. In dieser Form erhalten sie nicht zuletzt ab und an umfangreiche Aufträge oder werden auch für größere Arbeiten entlohnt, die mehr als einen Arbeiter erfordern.
Zu gerne berichten die Abenteurer über ihre Erlebnisse und können darüber stundenlang erzählen. Sie bevorzugen wie beim Wirt (siehe oben) zum Teil sehr imposante Auftritte, können aber genauso gut der bedachte Leisetreter sein. Er ist einfach äußerst flexibel und stellt sich schnell auf die Erfordernisse der gegebenen Situation an. Sein Charakter ist meist nicht von Härte, eher wie ein Halm im Wind. Er ist nicht charakterlos, das sicherlich nicht. Doch die Jahre als Abenteurer haben ihn gelehrt, das man sich nicht auf ein festes Sein versteifen darf – Anpassung und nicht Abgrenzung das ist sein Motto. Somit ist er leider schwer durchschaubar, da man sich nicht sicher sein kann, was im Inneren dieses Bewohners Falandriens vor sich geht. Hat man eine Ahnung wie man sich gegenüber den oftmals so mürrischen geheimnisvollen, kaum bemerkbaren Waldelfen verhalten sollte, so gibt es bei den Abenteurern kein Rezept. Sie haben sich keinem Gebot verschrieben, an dessen man diese festmachen könnte. Jeder ist anders und die Tare hat sie ganz unterschiedlich prägen lassen.
Kleidung
Wanderschaft lässt grüßen. Für einen Abenteurer ist es unerlässlich für die Wanderschaft bestens gerüstet zu sein. Das feste Schuhwerk ist da als erstes zu nennen. Sie tragen zumeist schwere Lederstiefel, im Sommer auch leichteres Schuhwerk, aber immer für weite Strecken bestens geeignet. Die Kleidung ist nicht nach einem modischen Schick gefertigt sondern auf Effektivität ausgerichtet. Der schwere wasserundurchlässige Mantel oder auch Überwurf ist eine Pflicht. Sie tragen solide Kleidung, aus Leder und Leinen, welches von seiner Struktur her einigen Strapazen standhalten sollte. Auch Wolle ist sehr beliebt, hält sich doch besonders in kalten Nächten wunderbar warm, selbst wenn sie etwas feucht sein sollte. Über Samt und Seide werden sie nur Müde lächeln können. Es ist einfach unpraktisch.
Waffen
Des Abenteurers liebstes Kind wird sein Kurzschwert sein. Mit diesen kann er in den meisten Fällen hervorragend umgehen. Es ist klein, handlich und lässt sich zudem von seiner Größe noch sehr gut verstecken. Ein Abenteurer zielt nicht immer darauf ab, direkt als der gute Kämpfer zu erscheinen. Natürlich finden sich auch die Abenteurer, die ihre Schwerter stolz nach außen tragen. Abenteurer haben aber vor allem landesspezifische Waffen. Ist im Norden der Säbel bevorzugt, so ist es in Galadon das Schwert bzw. Kurzschwert. Durch die langen Wanderschaften des Abenteurers kommt er jedoch auch in Kontakt mit Neuem und er ist für alles offen, was ihm auf seiner Wanderschaft und den Abenteuern als nützlich erweisen könnte. Neben den Nahkampfwaffen beherrschen sie oft auch Fernkampfwaffen. Auch hier steht ihnen eine breite Palette von Gattungen bereit. Dennoch ist es oft die Schleuder, die sie noch von ihrer Jugend beherrschen und auf den Reisen perfektioniert haben.
Rassenspezifisches
Bei allen Völkern Falandriens gibt es Abenteurer. Der Wille, ihr Leben nicht in Ereignislosigkeit verkommen zu lassen, steht im Vordergrund, auch wenn viele zum Abenteurer sein gezwungen wurden. Für einige ist das Abenteurertum sogar eher eine Prüfung für ihr weiteres Fortkommen. So soll es Zwerge geben, die ins Abenteuer geschickt werden, um sich als würdig zu erweisen. Nicht zuletzt seien auch noch die Edelabenteurer erwähnt. Jene aus gutem Hause, die es auch in die Ferne treibt, und sich bestimmt nicht jeder Arbeit hingeben werden.