Inhalt:
- Ein neuer König und sein Traum
- Die Nordwind
- Ein Schicksalsschlag
- Die Entdeckung Siebenwinds
- Eine glorreiche Heimkehr
- Die Prophezeiung
Ein neuer König und sein Traum
Der damalige Großfürst von Heredon, unser heutiger König des Großreiches Galadon-Heredon, König Hilgorad, war schon immer ein Mensch, dessen Blicke weit über das Meer schweiften. Er ahnte, dass in der unendlichen Weite der Meere noch andere Länder sein mussten, und es Wege geben musste, das Nordmeer zu meistern. Er ahnte, dass es möglich sein musste, auch in tieferen Gewässern weitab der Küsten zu bestehen, um diese Länder zu finden. In frühen Jahren ließ er eine Werft in der Küstenstadt Venturia errichten, um dort Schiffe erbauen zu lassen, die tauglich sein sollten für die rauen Gewässer fernab der Küsten. Diese Schiffe hatten nichts mehr mit den bis dahin bekannten gemein, wie sie in Falandrien genutzt wurden, und die sich nur zur Küstenschifffahrt eigneten. Nur die elegant im Wind liegenden Zweimaster der Nortraven erwiesen sich zu diesem Zeitpunkt als hochseetauglich. Zum Missfallen Hilgorads aber zeigten sich die Nortraven recht eigen und wenig kooperativ bei den Vorstellungen Hilgorads, ein hochseetüchtiges Schiff für ihn zu bauen, welches als erstes galadonisches Schiff Falandrien umrunden sollte. So wurde ohne die Hilfe der Nortraven über die Jahre eine stolze Anzahl von Schiffen gebaut, die allesamt nicht das hielten, was die Erbauer versprachen. Die einen lagen schlecht im Wind, die anderen waren praktisch nicht zu steuern. Das peinlichste war jedoch eine Konstruktion, die schon im Hafen bei der Jungfernfahrt kenterte und sank. Wäre Hilgorad nicht Großfürst von Heredon gewesen und der Thronanwärter der Königskrone, so mancher hätte sich über seine Versuche gar lustig machen können.
Die Jahre verstrichen und der alte König verstarb. Hilgorad wurde der neue König des Großreiches. Mit ihm sollte ein neues Zeitalter beginnen. Ab sofort sollte sich alles im Kalender auf ihn beziehen. Wir schreiben somit das Jahr 0 nach Hilgorad. Er ist kein Mensch leerer Worte und so wollte er seine Vision mit den neuen nun zur Verfügung stehenden Möglichkeiten seiner Macht wahr werden lassen. Das Norland, ein Teil des Großreiches, welches zwar weit ist, aber vor allem von Kargheit und Kälte geprägt, lag ihm schwer im Magen. In diesem Land lebten die Nortraven. Sie waren aus härterem Holz geschnitzt als die anderen im Reich lebenden Menschen. Sie waren groß, stolz und so rau wie das Klima im hohen Norden war. Sie lebten vom Wal– und Fischfang im eisigen Nordmeer und ein jeder wunderte sich, wie sie es schafften, dieses mehr als tückische Meer in weiten Teilen zu bezwingen. Die Nortraven rebellierten schon lange gegen das Königshaus und deren vom König eingesetzten Fürsten über das Norland. Hilgorad sah darin seine Möglichkeit. Er würde ihnen eine gewisse Autarkie zubilligen, sie sollten selbst einen Fürsten einsetzen, welcher dann auch weitere Rechte über die Geschicke des Norlandes haben sollte. Dafür aber sollten die Nortraven natürlich auch etwas tun. Er wollte, dass sie ihm jetzt seinen Traum erfüllten. Sie sollten die besten und geschicktesten Schiffsbauer ihres Volkes, sowie den fähigsten Kapitän Falandriens nach Heredon zu der königlichen Werft ausschicken und dort ein Schiff erbauen, wie es sich der König schon lange vorstellte. Ein Schiff, groß genug um Monate auf See zu bleiben, wendig und leicht steuerbar, mit genug Segelfläche, um schnell voran zu kommen. Sollten sie dieses Schiff bauen können, damit Falandrien umsegeln und Karten von den Küsten erstellen können, so sollte das Norland in weiten Teilen seine Freiheit erhalten. Hilgorad wusste, wenn das Schiff Falandrien umsegeln könnte und auch in tieferen Wassern bestehen würde, so könnte er mit diesem Schiff auch mögliche ferne Länder erreichen und seinen Ruhm mehren.
Die Nordwind
Das Angebot war für die Nortraven akzeptabel und so sandten sie ihre fähigsten Schiffsbauer aus, wie auch Armgard Torbenson, einer der besten, wenn nicht der beste Kapitän der Nortraven und somit auch Falandriens, damit sie ihr Werk beginnen sollten. Für die Schiffsbauer war es fast wie ein Traum, denn selten hatten sie solche Möglichkeiten wie nun; sie bekamen alles wovon sie träumten in Hülle und Fülle. Ebenfalls waren viele galadonische Konstrukteure bei den Planungen dabei, beim Holz wären die nortravischen Konstrukteure nie darauf gekommen, endophalisches Eisenholz für den Rumpf zu verwenden, welches recht leicht ist, aber eine enorme Härte besitzt. So arbeitete man Hand in Hand und mit einer dem König wohl gefallenden Geschwindigkeit. Schon im Jahre 1 nach Hilgorad wurde die „Nordwind“ – auf diesen Namen bestanden die Nortraven – ins Wasser gelassen. Es ist noch heute das größte Schiff Falandriens und wohl das beste, welches es gibt. Die Nordwind ist ein Dreimaster von enormer Länge. Die Segelflächen sind gewaltig und tragen das Schiff so schnell im Wind voran wie kein anderes. Der Rumpf war aus Eisenholz gefertigt, am Bug gar mit Eisen verstärkt, um sich durch das Nordmeer kämpfen zu können. Es war und ist ein Traum von einem Schiff, der Stolz einer jeden Flotte. Der schicksalhafte Moment war jedoch, als Armgard Torbenson und seine Mannen das Schiff bestiegen und erste Manöver fuhren. Es zeigte sich, dass es ein gutmütiges Schiff ist, aber das Ruder viel zu klein bemessen war.
Nach etwa einem Monat des Testens waren das Schiff und dessen Mannschaft nach Armgard Torbensons Aussagen bereit, Falandrien sicher zu umrunden. Dem König wurde diese Botschaft übermittelt und freudig nahm er sie entgegen, obwohl ihn nun andere Dinge quälten. Immer mehr Menschen, auch Zwerge und Elfen wollten die Neun oder einen von ihnen gesehen haben. Die Neun, die Amulettgeister, die damals von Angamon zu seinen finstersten Gehilfen gemacht wurden. Wenn sie nun wieder in Falandrien aktiv würden, dann konnte man es sich nicht anders erklären, als dass sie erneut nach den zehn Amuletten und somit der totalen weltlichen, wie auch göttlichen Macht greifen wollten, ausgeschickt von Angamon, dem verschmähten Göttersohn. Es war ein schleichendes Problem, aber eines, das über Nacht ganz Tare in ewige Dunkelheit versetzten könnte.
Trotz dieser Zeichen ließ er es sich jedoch nicht nehmen, dem Kapitän und seiner Mannschaft, unter denen vorsorglich auch ein paar Königstreue waren, viel Glück bei der langen Fahrt zu wünschen und sich in der Bevölkerung in stolzer Pose zu präsentieren. Nach einer Ansprache verschiedener hoher Würdenträger stach die „Nordwind“ in See, auf einem Großsegel prangte das königliche Wappen, auf einem anderen die Flagge der Nortraven. So segelten sie in Küstennähe unaufhaltsam gen Westen und kamen gut mit Hilfe der Kartographie voran. Schon bald konnte es Armgard nicht mehr vermeiden auf das offene Meer hinaus zu blicken und so vollzog er kurze Zeit später eine Kursänderung. Ein Raunen ging vor allem durch die königstreuen Matrosen und Gelehrten, die mitreisten, als das Land immer kleiner wurde, bis es außer Sicht geriet. Schnell war es völlig verschwunden und eine Strömung schien sie zu packen, was diesem stolzen Schiff jedoch nichts anhaben konnte, so lange der Wind in den Segeln stand.
Ein Schicksalsschlag
Es war eine Nacht, die ruhig begann; der Wind war leicht böig, der Himmel an sich klar. So fuhr die „Nordwind“ auf ihrem neuen Kurs und die meisten der Matrosen wie auch der Kapitän schliefen, bis eben jener unsanft aus der Koje geholt wurde. „Kapitän, Kapitän, da ist etwas Ungeheures vor uns“, soll es geheißen haben. In der Tat, vor ihnen lag etwas Finsteres, das Meer schien sich förmlich vor ihnen aufzurichten! Der Wind frischte deutlich auf, das Schiff begann stark zu wanken und auf den größer werdenden Wellen zu reiten. Es war nicht möglich, diesem Unwetter zu entgehen, zu spät wurde es bemerkt, kein Steuern half mehr, es kam unaufhaltsam näher. Alle Matrosen liefen wild durcheinander, der Kapitän wollte so schnell wie möglich die Segel einholen lassen, aber es war zu spät, hoffnungslos. Das Unwetter brach über sie herein, es zerrte mit einer solcher Macht an den Segeln, das diese rissen und das Gebälk knarrte. Kapitän Torbenson wies an, die Segel zu kappen aber da war schon das Geräusch von berstendem Holz zu hören, der Hauptmast fiel und schlug krachend gegen den Vordermast, welcher dem Druck des Windes und der Last des einschlagenden Hauptmasts nicht standhalten konnte. Dieser fiel nun seinerseits krachend Backbord ins Wasser, das Schiff wurde in eine Schräglage gerissen, die Wellen peitschten, das Wasser schlug über die Reling. Hier und da hörte man Hilfe schreiende Matrosen. Derweil hatte sich der Kapitän bis zum Steuer heran gekämpft und sorgte durch geschickte, aber auch gewagte Manöver dafür, dass das Schiff nicht kenterte. Als einige Matrosen dann die gebrochenen Masten mit schweren Axthieben endlich vom Schiff trennen konnten, war die größte Gefahr gebannt.
Das Unwetter sollte nun sieben lange Tage anhalten, auch wenn nicht so stark wie in dieser Nacht. Viele Matrosen wurden über Bord gespült und wurden nie wieder gesehen. Am siebten Tage des Sturms brach das stark gezeichnete Ruder. Es bestand keine Möglichkeit mehr, es zu reparieren. So war die Nordwind nun allen Gefahren ausgesetzt, unkontrollierbar und führungsunfähig. Ein Kentern beim Querkommen zu den Wellen war mehr als sicher. Nur noch beten half und fast alle noch übrig gebliebenen Matrosen machten sich einen gemeinsamen Abend um auf das Ende zu warten. Einige beteten, die anderen waren nur tief in sich gekehrt, wenig wurde gesprochen. Keiner konnte diese Nacht schlafen und dennoch war nur das Getöse des Unwetters wahrzunehmen. Langsam wurde es jedoch leiser und das Schiff lag ruhiger in der See. Am Morgen dann erschallte es von dem provisorischen Ausguck im letzten vorhandenen Mast „Land, Land in Sicht!“
In weiter Ferne hatte der Matrose im Ausguck eine Insel gesehen. Schnell füllten sich die Reihen der Matrosen an Deck und wehmütig schauten sie auf die vor ihnen liegende Insel. Voller Angst nicht zu wissen, wohin sie die Meeresströmung treiben würde, starrten sie auf die noch weit entfernt liegende Insel. Nervös ging der Kapitän auf und ab, wie auch seine Mannen ganz bedächtig waren. Schnell wurde jedoch klar, dass sie die Strömung direkt auf die Insel zutreiben würde. Ein Jubel ging durch die Reihen der Matrosen, es wurde Rum ausgegeben und alle erfreuten sich ihres Lebens und ihres Glückes. Dabei war es gar nicht entscheidend, dass sie wohl eine neue Insel entdeckt hatten. Hauptsache war, dass sie ihre Füße auf sicheren Boden setzen könnten und dem grausigen Sturm entgangen waren. Es würde noch einige Stunden dauern, bis das Schiff nahe genug an die Insel gelangt wäre, um an Land zu können. So machte sich Torbenson schon auf, alle Schäden des Schiffes genau zu begutachten und zu notieren, damit er wüsste, was sie alles für die Instandsetzung bräuchten.
Die Entdeckung Siebenwinds
Es war gegen Mittag am Wandeltag, den 17. Trier im Jahre 1 nach Hilgorad, und die Sonne schien so stark, wie schon lange nicht mehr, es herrschte nun eine ausgesprochen gute Stimmung unter den Überlebenden. Die Nordwind war nun nahe genug an das Ufer der Insel herangekommen, so dass die Anker geworfen werden konnten. Schnell wurden die verbliebenen Beiboote ins Wasser gelassen und kurze Zeit später war fast die gesamte Mannschaft übergesetzt. Wie kleine Kinder tummelten sich viele am langen weißen Sandstrand und der Kapitän ließ diese Ausgelassenheit gewähren.
Er selbst war zwar von der Tatsache beeindruckt ein neues Land, eine Insel entdeckt zu haben, aber dennoch auf der anderen Seite sehr gefasst. Es war ihm nicht zum Feiern zu Mute. Richtig feiern könnte er erst, wenn seine Mannen wieder sicher zu Hause wären und er seinen Auftrag erfüllte hätte, damit das Norland die Freiheit erhalten könnte. Er nahm sich ein paar Matrosen und machte sich auf in den nahegelegenen Wald. Er wollte schon jetzt nach passenden Bäumen suchen, welche die gebrochenen Masten ersetzen könnten. Zudem war es ja nicht uninteressant zu erfahren, ob die Insel bewohnt sei. Es war ein dunkler alter Wald, der seit Jahrhunderten unberührt schien, so fiel es leicht gewaltige Bäume auszumachen, welche die passende Größe hatten. Viel größer dagegen war das Problem, wie man diese Bäume aus dem dichten Wald herausbekäme, es würde viel Arbeit werden. So sollten die Überlebenden zwei Wochen auf dieser Insel verweilen, bis alle Schäden der Nordwind so weit repariert wären, sodass man sicher die Rückreise antreten könne. Kapitän Torbenson teilte die ihm verbliebene Mannschaft auf. Ein kleiner Teil sollte in Gruppen die Insel erkunden und wenn möglich schon Pläne zeichnen, während der Großteil der Mannschaft mit dem Auftakeln und Beheben weiterer Schäden zu tun hatte.
Es sollte sich herausstellen, dass die Insel unbewohnt war, es jedoch Ruinenstädte gab, die in merkwürdiger Art zurückgelassen waren. Alles sah so aus, als wäre plötzlich und unerwartet das Ende über die Bewohner gekommen. Zum Teil waren noch Skelette vorhanden, die in normalen Alltagssituationen gestorben oder getötet sein mussten. Die Mannschaft machte dies natürlich nervös, genauso wie die Tatsache, dass einige ausgeschickte Späher meinten, hin und wieder beobachtet worden zu sein, oder sogar zwei Augen gesehen haben wollten. Der Kapitän schob es jedoch auf die Nervosität und Anspannung der Mannschaft, für ihn war klar: hier gab es schon einmal zivilisiertes Leben, wovon die Ruinenstädte zeugten, aber das war lange vorbei und nun sei die Insel unbewohnt. Es war insgesamt eine Insel mit gemäßigtem Klima, reich an großen Wäldern und mit weiten Flächen, die fruchtbar schienen. Auch gab es hier und da Berge, die dafür sprachen, dass es auch Bodenschätze geben könnte.
Die zwei Wochen waren voller Arbeit und vergingen schnell. Am Ende dieser Zeit war die Nordwind wieder bereit, erneut in See zu stechen. Als erstes sollte noch versucht werden, die Insel zu umrunden. Danach würde man versuchen, direkt nach Osten zu reisen, wo sich eigentlich Falandrien befinden müsste – um genauer zu sein die große Bucht mit der Insel des Halblingsvolkes. So hieß es bald, „Holt die Anker ein!“ und weiter ging die Fahrt.
Eine glorreiche Heimkehr
Nach der Umrundung der Insel stand fest, dass das Schiff nun wieder bereit war, auch wenn es noch stark geschunden aussah. Während der Umrundung wurde eine sehr genaue Küstenkarte der Insel gezeichnet, die Torbenson einfach „Siebenwind“, so wie „Sieben Tage Wind – Sturm“ taufte. Der Kapitän schien sich nicht vertan zu haben und so waren sie nach sechs Wochen Fahrt wieder in heimischen Gewässern. Sie waren also über vier Monde lang nicht mehr in Küstennähe gewesen und hatten keine Lebenszeichen von sich geben können. Zudem war die Nordwind ja noch schwer gezeichnet, so dass Torbenson sich dafür entschied, die Umrundung des Kontinentes nicht weiter fortzusetzen, sondern direkt zur Hauptstadt des Großreiches zu fahren.
So wurde es dann auch getan, und als Hilgorad erfuhr, dass die Nordwind nicht gesunken war, war er voller Freude und Neugier, was Kapitän Torbenson zu berichten hätte. Dieser erzählte ihm alles, nachdem sie die von der Bevölkerung bejubelte Einfahrt hinter sich gebracht hatten und in die Säle des Königspalastes geführt wurden. Der König konnte Torbenson kaum dafür gram sein, dass er einfach die eigentliche Aufgabe außer Acht gelassen hatte, denn stattdessen hatte er neues Land entdeckt. So überschwänglicher Freude war Hilgorad darüber, dass er die Nordwind – was man heute als Fehler ansehen würde – einfach dem Kapitän schenkte. Dieser hätte durch die Entdeckung der Insel „Siebenwind“, wie sie dann auch heißen sollte, schon so viel getan, dass das Norland nun seine Rechte erhalten sollte. Hilgorad spekulierte natürlich auch darauf, dass es bald eine ganze Staffel von Schiffen wie die Nordwind geben würde, weswegen er das eine ruhig großherzig verschenken könne.
Leider liefen die Verhandlungen über die Selbständigkeit des Norlandes nicht so ab, wie es sich beide Seiten wünschten. Sie bekamen zwar ihren selbst zu stellenden Fürsten, aber seine Rechte waren doch nicht so weitreichend, wie es sich die Nortraven gewünscht hatten. So zogen sie sich auch aus der in Heredon gelegenen Schiffswerft zurück und auch Kapitän Torbenson wollte für jede weitere Fahrt eine hohe Entlohnung. Noch heute werden in der königlichen Schiffswerft nicht so gute Schiffe wie einst die Nordwind hergestellt, auch wenn die dort gefertigten wenigstens die Überfahrt nach Siebenwind verkraften, aber Stürme sind mit diesen sehr gefürchtet.
Die Prophezeiung
Abschließend aber zurück zu Siebenwind, dieser Insel, die als Zeichen gilt, dass Falandrien auf Tare nicht allein ist. In der Abwesenheit der Nordwind hatte der König eine Weissagung erhalten. Sie stand im direkten Zusammenhang mit den Helfern von Angamon, die Falandrien ja seit einiger Zeit heimsuchten. Es hieß, dass der König ihn besiegen könne, aber nur mit der Hilfe aller Völker. Dieses würde zudem nicht auf Falandrien geschehen, sondern weit davon entfernt. Hilgorad sah Siebenwind als diesen „Schicksalsplatz“ an. Da er nach der Weissagung der Hilfe der anderen Völker bedurfte, wollte er Siebenwind im Sinne des Zusammenhalts zu einem Freiplatz der Völker machen. Sie sollte zwar unter seiner Obhut stehen, aber einer jeden Rasse sollte es gewährt werden, dort Fuß zu fassen.
Dass sich später auch Orken zeigten, verwunderte doch sehr, denn wer würde schon Orken auf Siebenwind übersetzen? Wie auch immer, mit knirschenden Zähnen wollte Hilgorad auch diese auf Siebenwind dulden, solange es nicht zu viele werden würden und sie sich recht friedlich verhielten, was leider für die wenigsten gelandeten Stämme gilt. Die ersten Siedler waren die Menschen, die auf den Ruinenstädten der alten Kultur neue Städte errichteten. Die Ritter der Sieben Winde wurden ausgesandt, um für Recht und Ordnung zu sorgen. Baron Gerdenwald wurde zum Verwalter von Siebenwind, da er als dem König besonders loyal galt. Die ersten anderen Rassen kamen auch mit der Zeit, sogar Myten kamen, ein bis dahin völlig unbekanntes Volk, welches wohl von einer Vulkaninsel stammte, die zur Zeit stark unter Eruptionen litt und diese fast unbewohnbar machte.