Der Zahn der Zeit – Am Ende angekommen

Dezember 20, 2018 in Derzeit auf Siebenwind, Events & Hintergründe

Schneegestöber

 

Leise knirschten seine Sohlen, als er durch den frischen Schnee huschte. Der kühle, erfrischende Wind zog ihm um die rot leuchtende Nase und die behandschuhten Hände häuften das glitzernde Weiß immer wieder zu Bällen, die er durch die Wiese rollte.

Rasch wuchs das Bällchen zu einer beachtlichen Kugel heran und er, der Knabe selbst, dampfte schon in der Kälte, aufgrund der Anstrengungen einen ordentlichen Schneemannkorpus zusammen zu rollen. Weitere Kinder gesellten sich dazu und schon bald fand sich eine bunte Gruppe vor dem östlichen Tor Brandensteins ein, um dort im Schneegestöber der Kindheit zu fröhnen.

Der weiße Mann wurde mühsam errichtet, schwarze Steine gesucht und ihm als Knöpfe in den dicken Bauch gedrückt und natürlich durfte auch die krumm geratene Karotte als Nasenersatz nicht fehlen. Mit großen, hoch erfreuten Augen betrachteten sie ihr gemeinsames Werk.
Doch die Freude hielt nicht all zu lange. Unter ihren Füßen spürten sie eine leichte Erschütterung und der eben aufgesetzte Kopf des Schneemanns geriet in dezente Schieflage. Es rührte sich wieder etwas, tief im Inselgrund..

Nach den vergangenen Wochen des scheinbar ziellosen Treibens im Wasser, schabte nun wieder Fels über Fels und die Insel schüttelte mit erneut aufkommenden, leichten Beben seine Bewohner aus dem Morsanschlaf. Es herrschte Anfangs helle Aufregung, die Torwachen der Hauptstadt klingelten die Warnglocken und so Einige suchten rasch Schutz innerhalb der Mauern und nahe des Tempels. Die aufmerksamen Beobachter werden schnell merken, dass die Insel im Morgengrauen des nächsten Tages das erste Mal seit Langem wieder still steht. Das dumpfe Grollen ist abgeebbt und kaum mehr vorhanden.
Siebenwind war auf Grund gelaufen, und noch konnte niemand sagen wo genau sie angelangt waren. Nur so einige gesellige Seemänner liesen schon vor wenigen Wochen verlauten, dass die Reisezeit von ihrem Heimathafen hier her erstaunlich kurz verlief. Wie kurz, das vermochte man nicht zu bezeugen.

Ungewöhnlich ist auch das, was man am südlichen Horizont ausmachen kann. Eine sanfte Erhebung in der Ferne, wie Hügel die sich aus dem Meer erheben. Von einem dunstig, bläulichen Schimmer umhüllt, vermag man nur mit einem Fernrohr mehr Aussagen treffen zu können, die das bloße Auge nicht sofort wahr nehmen kann.

Kein Eis bedeckt die Hügel. Sie wirken sandig, das Gebiet, bis auf die östliche Flanke, relativ flach. Und dort im Osten erstreckt sich ein Berg, aus dessen Mitte ein dünner, rauchiger Faden empor steigt. Ebenso ein unruhiger Vulkan, wie ihn Siebenwind beherrscht?
Eine Reise dort hin würde nicht all zu lange Zeit in Anspruch nehmen, doch ob man dieses Risiko so kurz vor der einkehrenden Dunkelheit wagen möchte..?

 

coming soon…

 

Feuer
Manzil
Oase