Allgemeines
Wenig geachtet, doch hoch geschätzt, wenn er sein Handwerk versteht – so geht es einem männlichen Koch. Krieger achten männliche Köche nicht wirklich, überhäufen sie mit Hohn und Spott und nicht selten kommt es zu handfesten Auseinandersetzungen. Unter den Kriegern sind männliche Köche deshalb so verpönt, da die Kämpfenden der Meinung sind, dass die Köche die Gaben Thjareks nicht nutzen, was in ihren Augen jeder nortravische Mann machen sollte. Die Krieger halten die Köche für Schwächlinge, womit sie wohl nicht ganz so Unrecht haben. Viele Köche sind nur aus dem Grunde Koch geworden, da sie körperlich nicht zum Kampf oder sonstigen Aktivitäten, die viel mit körperlicher Bewegung zu tun haben, geeignet sind. Nicht selten trifft man einen untersetzten oder für einen Nortraven viel zu klein und schmächtig geratenen Koch. Dennoch stehen sie anderen Nortraven in Sachen Mut, Ehrgefühl und Göttergläubigkeit in nichts nach, und sollte man die Gutmütigkeit eines Koches zu lange strapazieren, greift dieser recht schnell zu einem dicken rohen Fisch um diesen dem Provokanten über den Kopf zu ziehen. Eine solche Aktion fürchten selbst die Krieger und lassen ihre Anfeindungen oft vorerst ruhen. Köche verfügen nämlich über sehr viel Kraft in den Oberarmen, die mit einem Fisch in der Hand zu einer recht schmerzvollen Waffe werden kann.
Weibliche Köche hingegen haben es da nicht so schwer – im Gegenteil. Sie sind insbesondere von der kämpfenden Schicht heiß umworben und aufgrund des normalerweise sanften Charakters das krasse Pendant zum heißblütigen Krieger. Wie heißt es so schön: Gegensätze ziehen sich an.
Nortravische Köche sind meist in Tavernen oder in der Kombüse größerer Schiffe zu finden. Allerdings gibt es im Norden fast nur weibliche Köche, während das Verhältnis im Süden ausgewogener ist. Köche verstehen es nicht nur schmackhafte Speisen zuzubereiten, auch die Braukunst und das Schnapsbrennen zählen zu ihren Betätigungsfeldern. Bier, Ale, Schnaps und der beliebte, traditionelle Met sind im Norland sehr gefragt. So ist es nicht verwunderlich, dass es so mancher Koch beziehungsweise Brauer zu einem nicht unerheblichen Vermögen gebracht hat. Die Kunst der Schnapsherstellung und die Rezepturen werden streng gehütet und von Generation zu Generation weitergegeben. Fast jedes Dorf hat seine eigene Spezialität und so hat sich eine fast unüberschaubare Anzahl verschiedener Schnapssorten entwickelt. Neben diversen Kräuterschnäpsen ist das „Eiswasser“ der wohl bekannteste. Es ist mittlerweile zur Tradition geworden, dass mit Eiswasser angestoßen wird sobald ein Schiff einen Hafen verlässt.
Glauben
Abschließend bleibt noch zu erwähnen, dass bei Köchen der Glaube an Eydis und Gea am weitesten verbreitet ist.